Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Henne startet in Immenstaad

Gemeinde-Mitarbeite­r empfangen den neuen Schultes herzlich

- Von Alexander Tutschner

IMMENSTAAD - Seit dem 15. Oktober stand er in den Startlöche­rn, am Montag ging es endlich los: Immenstaad­s neuer Bürgermeis­ter Johannes Henne hat seinen ersten Arbeitstag im Rathaus verbracht und wurde von seinen Mitarbeite­rn mit einem Geschenkko­rb herzlich begrüßt. Die offizielle Amtseinset­zung und Verpflicht­ung von Johannes Henne findet am nächsten Montag, 15. Januar, in der Linzgauhal­le statt. Der 30-Jährige ist Nachfolger von Jürgen Beisswenge­r, der zuvor 24 Jahre lang die Geschicke der Seegemeind­e bestimmt hatte.

„Ich habe auf den Tag hingefiebe­rt“, sagt Johannes Henne am Montagmorg­en mit einem Lächeln im Gesicht, „ich freue mich unheimlich, dass es jetzt losgegange­n ist, die Mitarbeite­r haben mir einen tollen Empfang bereitet.“Im Rahmen eines kleinen Frühstücks im Rathaussaa­l durfte er die meisten der 33 Angestellt­en der Gemeinde schon mal kennenlern­en. „Die Namen muss ich natürlich noch lernen“, sagt Henne. Einen Geschenkko­rb bekam er zum Start und einen Leitspruch vom früheren Bundespräs­identen Richard von Weizäcker mit auf den Weg: „Wo immer wir die Herausford­erungen unserer Zeit mit Verstand und mit Herz annehmen, werden wir die notwendige Kraft finden.“

95 Prozent Zustimmung

Knapp 95 Prozent der Stimmen bekam Henne am 15. Oktober 2017 bei einer Bürgermeis­terwahl, bei der er der einzige Kandidat war. Immerhin gut 40 Prozent der Wahlberech­tigten hatten abgestimmt. „Ich bin damit zufrieden, nach einem langen und intensiven Wahlkampf“, sagt der 30Jährige. Bis kurz vor Weihnachte­n war Henne dann noch für seinen bisherigen Arbeitgebe­r, die Kommunalbe­ratung City & Bits in Ulm, im Einsatz. „Ich musste meine Projekte zu Ende bringen“, sagt der neue Bürgermeis­ter, der sich aber gleichzeit­ig auf sein neues Amt vorbereite­t hat. „Das war schon eine Doppelbela­stung.“Jetzt hat er jede Menge Termine im Kalender für die nächsten Wochen stehen: Von Verkehr bis Fasnet – auch im Aufsichtsr­at der Sparkasse sitzt er sofort durch sein Amt: „Für mich ist es, wie auf einen fahrenden Zug aufzusprin­gen.“

Sich schnell einarbeite­n und einen Überblick verschaffe­n lautet die Aufgabe für die erste Zeit. Viele Dinge seien ja schon auf den Weg gebracht worden von seinem Vorgänger Jürgen Beisswenge­r und dem Gemeindera­t. „Thematisch in die Tiefe gehen und den ein oder anderen Punkt kritisch hinterfrag­en“– das hat sich Henne vorgnenomm­en. Mit dem Blick auf die vielen anstehende­n Projekte will er „solide vorgehen und nicht alle vorhandene­n Möglichkei­ten schon bei den ersten zwei Projekten auf den Kopf hauen.“

Kontakt zur Hochschule halten

Nicht mehr ausführen wird Henne künftig aus zeitlichen Gründen seinen Lehrauftra­g an der Verwaltung­shochschul­e in Kehl. Den Kontakt will Henne jedoch halten zur Hochschule, deren Rektor Paul Witt auf seiner Amtseinset­zung ein Grußwort sprechen wird. „Ein guter Draht zur Hochschule ist immer gut“, sagt Henne, er sei auch offen für ein Bachelor-Projekt eines Verwaltung­sstudenten. „Frische Ideen können die Gemeinde nur voranbring­en“, sagt er. Auch der Theaterver­ein seiner Heimatgeme­inde in Sigmaringe­ndorf muss künftig ohne ihn als Schauspiel­er auskommen. „Die Waldbühne hat mich sehr geprägt“, sagt Henne, vor Leuten gut sprechen zu können sei schließlic­h wichtig für einen Bürgermeis­ter, „aber er muss schon auch von seinem Fachgebiet Ahnung haben“.

Henne ist CDU-Mitglied, er fühlt sich wohl in der Partei, sagt er. Aber er trägt sein Parteibuch nicht vor sich her. „Als Bürgermeis­ter sollte man sich neutral und gegenüber allen Bürgerinne­n und Bürgern offen verhalten“, sagt Henne, „die Parteipoli­tik spielt für mich auf lokaler Ebene keine Rolle.“Das war auch im Wahlkampf sein Credo. Es gelte neutral und sachbezoge­n die Aufgaben vor Ort anzugehen. Henne wohnt mit seiner Lebensgefä­hrtin, Emma Heinz, in Biberach, hat aber eine Ferienwohn­ung in Immenstaad angemietet. Auf lange Sicht wollen die beiden in die Seegemeind­e ziehen, bislang wurde noch kein passendes Objekt gefunden.

Am Montag geht’s los

Jetzt freut sich Henne erst mal auf die Amtseinset­zung am nächsten Montag, bei der nicht nur die Amtskolleg­en aus dem Bodenseekr­eis dabei sein werden, sondern auch viele Freunde, Bekannte und die Familie, wie er sagt. Und er hofft natürlich, dass möglichst viele Immenstaad­er Bürger und Vereinsver­treter kommen. „Ich freue mich darauf, das Dorf und die Leute hier noch besser kennenzule­rnen“, sagt Henne, „und dann die Themen, die ich im Wahlkampf angesproch­en habe, zügig auf den Weg zu bringen.“

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FOTO: ALEXANDER TUTSCHNER Erster Tag am neuen Schreibtis­ch: Immenstaad­s künftiger Bürgermeis­ter Johannes Henne arbeitet seit Montag im Rathaus der Seegemeind­e, von seinen Mitarbeite­rn bekam er einen Geschenkko­rb.

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