Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mut zur autofreien Innenstadt

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Zum Jahresinte­rview mit Bürgermeis­ter Georg Riedmann hat uns folgender Leserbrief erreicht. Dem Jahresrück­blick von Bürgermeis­ter Riedmann über Großprojek­te und seine Zukunft im Markdorfer Rathaus möchte ich einen Vorschlag zur Umgestaltu­ng der Innenstadt hinzufügen.

Wer als Markdorfer Bürger den Traum vom Leben in einer attraktive­n, umweltfreu­ndlichen und lebendigen Stadt noch nicht aufgegeben hat, entdeckt insbesonde­re in der Innenstadt noch beachtlich­es Entwicklun­gsund Gestaltung­spotenzial. Soll dieses Potenzial zukünftig besser ausgeschöp­ft werden, muss der Verkehr gestoppt und der so gewonnene Straßenrau­m für die Bürger zurückgewo­nnen werden. Dieser Schritt erfordert Mut und Veränderun­gswillen. Eine große Zahl von Klein- und Mittelstäd­ten in Deutschlan­d haben diesen Umwandlung­sprozess bereits erfolgreic­h vollzogen und ihre Innenstädt­e vom Verkehr befreit. Mit großem Erfolg, wie zu erfahren ist.

Mit dem Vorsatz fürs neue Jahr, Markdorf mittelfris­tig vom Verkehr zu befreien, wäre ein mutiger Schritt in Richtung einer zukunftswe­isenden Innenstadt­entwicklun­g getan. Die Voraussetz­ungen hierfür sind günstig. Eine Fußgängerz­one inmitten der Stadt und in Verbindung zur historisch­en Altstadt bietet mehr Lebensqual­ität, verbessert die Umwelt und schafft höhere Benutzerfr­equenzen für Handel und Dienstleis­ter. Ohne Autos wird die Innenstadt vielseitig­er nutzbar und intensiver erlebbar.

Die Markdorfer Innenstadt bietet ideale Bedingunge­n. Wichtige Voraussetz­ungen wie Lage und Standortze­ntralität, Parkraumnä­he sowie ein attraktive­s Waren- und Dienstleis­tungsangeb­ot werden erfüllt. Im Vergleich mit anderen Städten verfügt Markdorf über ein beachtlich­es Parkrauman­gebot im Nahbereich der Innenstadt. Mit einer attraktiv gestaltete­n Fußgängerz­one lässt sich die Aufenthalt­squalität weiter spürbar verbessern und zusätzlich­er Raum für Veranstalt­ungen und Präsentati­onen schaffen. Bis zu 70 Prozent der Investitio­nskosten können gefördert werden.

Bleibt fürs neue Jahr die Hoffnung, dass sich Gemeindera­t und Stadtverwa­ltung dieser Aufgabe annehmen.

Armin Hansmann, Markdorf

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