Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der nächste Gegner des VfB sieht sich voll im Soll

Volleyball-Bundesliga: Hypo Tirol Alpenvolle­ys Haching empfangen morgen Abend (19 Uhr) den Tabellenfü­hrer

- Von Peter Schlefsky

INNSBRUCK/FRIEDRICHS­HAFEN Volleyball-Bundesligi­st VfB Friedrichs­hafen gastiert zum Rückspiel der Hauptrunde am Mittwochab­end bei den Hypo Tirol Alpenvolle­ys Haching (19 Uhr, Olympiahal­le Innsbruck). Dabei trifft der ungeschlag­ene Spitzenrei­ter vom Bodensee auf den aktuellen Tabellenfü­nften, der in dieser Konstellat­ion erstmals überhaupt in der höchsten, deutschen Spielklass­e an den Start gegangen ist. „Ich bin froh, dass wir diesen Schritt gewagt haben“, stellt Hannes Kronthaler rückblicke­nd auf den bisherigen Saisonverl­auf fest.

Erst im Vorjahr formierten sich die Alpenvolle­ys aus der Kooperatio­n des einstigen deutschen Bundesligi­sten TSV Unterhachi­ng mit dem mehrfachen österreich­ischen Champion Hypo Tirol. Mit einer Wildcard ausgestatt­et, begeben sich die Volleyball­profis seit Mitte Oktober auf Punktejagd in der Bundesliga. Dass es Vorbehalte gegen die Teilnahme des Debütanten in der Volleyball-Bundesliga gab, hat Hannes Kronthaler immer noch im Hinterkopf. „Es ist kein Geheimnis: Düren, Rottenburg und Wusterhaus­en waren dagegen“, erinnert sich der 52-Jährige an die Entscheidu­ngsfindung im zuständige­n Gremium.

Doch hat er nach Saisonbegi­nn überwiegen­d positive Signale von Verantwort­lichen der betreffend­en Klubs erhalten („beim Spiel gegen die Netzhopper­s wurde ich nicht unfreundli­ch empfangen“). Aus dem Umfeld von Düren etwa habe man ihm „relativ schnell gesagt“, dass die Alpenvolle­ys als „deutscher Klub mit österreich­ischem Mehrheitsa­nteileigne­r“(Kronthaler) eine Bereicheru­ng für die Bundesliga darstellen würden. Unterm Strich gesehen, sind für ihn die Alpenvolle­ys in der deutschen Volleyball­szene akzeptiert. „Ich fühle mich mit dem Projekt super angenommen“, so der Manager.

Grundmotiv seiner Bemühungen war eine Art „Win-Win-Situation“: Hypo Tirol wollte sich mit anderen Teams auf konstant höherem Niveau messen. Zugleich wollte man einen Beitrag dafür leisten, dass die Volleyball-Bundesliga noch stärker werde. Platz fünf lautete im Vorfeld das Ziel von Hannes Kronthaler zum Ende der Hauptrunde – exakt auf dieser Tabellenpo­sition findet sich das Team von Headcoach Stefan Chrtiansky nach sechs Siegen aus bislang zehn absolviert­en Pflichtspi­elen nun wieder. „Wir sind im Plansoll“, lautet Kronthaler­s erstes Zwischenfa­zit.

3:2 gegen Düren, 2:3 gegen United

Vor allem der 3:2-Heimerfolg gegen die Powervolle­ys aus Düren ließ aufhorchen, aber auch die nur knappe Tiebreakni­ederlage kurz vor Weihnachte­n zu Hause gegen die United Volleys Rhein-Main. „Die Leistungen gegen Frankfurt und beim 1:3 in Berlin waren ansprechen­d“, lobt der 52-jährige Manager. Lediglich im Derby beim bayerische­n Rivalen TSV Herrsching sei es nicht so gut gelaufen: „Das war ein schlechtes Spiel“, resümiert der Manager im Rückblick auf das 1:3.

Erst am vergangene­n Wochenende bezwang der Bundesliga­neuling zu Hause die Netzhopper­s in drei eng verlaufend­en Sätzen mit 3:0. Nach 17 Jahren war es das „vorerst“letzte Mal, dass man vor heimischer Kulisse in der Universitä­tssporthal­le (USI) aufgeschla­gen habe. Ab sofort sollen, als eine der Bedingunge­n, die an die Wildcard-Vergabe geknüpft waren, die Heimspiele auf österreich­ischem Boden (neben den Auftritten in der Bayernwerk-Sportarena in Haching) nur noch in der Olympiahal­le ausgetrage­n werden. Dort hat es Platz für 3000 Zuschauer – doppelt so viele, wie in die USI reinpassen. Und überdies sei auch Infrastruk­tur dort viel besser: „Mehr Parkplätze, ein größerer VIP-Raum und anderes mehr“, weiß Hannes Kronthaler.

Emsig arbeitet der 52-Jährige auf die Steigerung der Zuschauerz­ahlen hin: Der Zuspruch lag in den vorherigen Heimspiele­n in der USI bei 750 bis 1200 Besuchern. „Kalkuliert habe ich mit weniger“, betont Kronthaler, der bei Topteams wie Berlin oder Friedrichs­hafen in der Olympiahal­le gerne die 2000er-Marke knacken möchte. Vielleicht gelingt dies schon am Mittwochab­end, wenn der VfB seine Visitenkar­te in Tirol abgibt.

Ganz nebenbei schiebt der Macher der Alpenvolle­ys den Häflern nach deren 3:0-Sieg über seine Mannen in der ZF-Arena Mitte Oktober auch im Rückspiel die Favoritenr­olle zu: „Das ist gerade eine eigene Klasse in der Liga. Die kann man nur besiegen, wenn sie einen schlechten Tag erwischen.“

Das Gastspiel des VfB Friedrichs­hafen am Mittwochab­end in Innsbruck beginnt um 19 Uhr. Spielort in der Tiroler Landeshaup­tstadt ist die Olympiahal­le.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Andreas Takvam (Mitte, im Angriff) will mit dem VfB Friedrichs­hafen am Mittwochab­end in Innsbruck gegen die Alpenvolle­ys erneut möglichst oft punkten.
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FOTO: GKR Für Manager Hannes Kronthaler sind die Alpenvolle­ys in der Spur.

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