Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Das Verhalten der SPD ist schwach“
FRIEDRICHSHAFEN - CDU, CSU und SPD haben sich am Mittwoch auf einen neuen Koalitionsvertrag geeinigt. Christin Hartard hat am Mittwoch deshalb Bürger in der Häfler Innenstadt nach ihrer Meinung zur neuen Regierungskoalition befragt.
„Das Ergebnis der langwierigen Koalitionsverhandlungen ist auf Kosten der Interessen des Volkes zustande gekommen“, sagt Jürgen Noller aus Markdorf über die neue Große Koalition. Für ihn seien die Verhandlungen nur Machtspiele gewesen, um mögliche andere Koalitionen zu verhindern.
Er wünscht sich von der Großen Koalition, dass sie eine Wendung um 180 Grad zurücklege und die seit 2015 aufgekommenen politischen Probleme neu löse. In den Bereichen Pflege und Zuwanderung müsse die Regierung viel verändern.
Helga Scheller aus Meckenbeuren ist ebenfalls unzufrieden über das Ergebnis der Verhandlungen zwischen der SPD und den Unionsparteien
CDU und CSU. Außerdem habe sich die SPD nicht an ihre Ankündigung nach der Wahl gehalten. „Die SPD hat angekündigt, in die Opposition zu gehen. Das Verhalten der Partei ist schwach. Eine Minderheitsregierung würde dem Land besser tun“, sagt die Meckenbeurerin enttäuscht.
Petra Schulze aus Friedrichshafen hält die Einigung für einen miesen Kompromiss. Für sie dauerten die Koalitionsverhandlungen zu lange. „Wozu sind wir wählen gegangen, wenn am Ende wieder die gleiche Regierung an die Macht kommt“, fragt sie sich. Von der neuen Koalition wünscht sie sich nun schnellere Einigungen in wichtigen politischen Fragen.