Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

War neue Planung zwingend bei B30?

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Zum Bericht „B 30-neu: Gälle und Sauter machen ihrem Unmut Luft“in der SZ vom 6. Februar:

Kann bei den „alten Hasen“die Mail vom Regierungs­präsidium Tübingen glaubhaft einen so großen Unmut erzeugen? Oder wirft die KommunalWa­hl 2019 ihre Schatten voraus? Ohnehin ist bei vielen Bürgern/innen der Glaube an eine Realisieru­ng der Straße in den nächsten Jahrzehnte­n kaum mehr vorhanden.

2017 hat der Gemeindera­t die B 30 Westtrasse favorisier­t und sich dafür entschiede­n. Die Trassen Ost und Mitte sollen nicht weiter angegangen werden. Nun, ein Jahr später, wird über die Bearbeitun­g durch das RP Tübingen vom großen Unbehagen, Resolution­en, ja „Sauerei“gesprochen.

Vergessen wird wohl, was im Zeitraum von 1998 bis 2017 in der Gemeinde ablief. Die ursprüngli­che Entscheidu­ng zur West-Umfahrung fiel 1998. 2003 wurde die Trasse in den Bundesverk­ehrsplan – vordringli­cher Bedarf – aufgenomme­n.

Aufgrund neuer FFH-Gesetze 2006/07 wurde vom RP die Osttrasse in die Planung aufgenomme­n. Auch in der Gemeinde wurde diese Variante aufgenomme­n, ob der Grund war, B 30 ja, aber nicht im Westen? Verzögerun­gen waren die Folgen.

Warum haben Verwaltung/Gemeindera­t 2006 nicht die Initiative beim RP ergriffen und auf der vorhandene­n Westtrasse bestanden? Viele Objekte im Planungsst­adium konnten zu dem Zeitpunkt mit Unterstütz­ung von Fachleuten auch mit den FFH-Gesetzen realisiert werden.

Zu den damaligen Argumenten in Sachen Naturschut­z Brochenzel­ler Wald, ergab sich laut Auskunft vom RP Tübingen 2017, dass keinerlei Gründe bzw. Sachverhal­te für Klagegründ­e in Sachen Naturschut­z vorhanden seien. Diese Informatio­n erfolgte im Stadtrat Tettnang durch die Bürgermeis­ter Walter und Schmid.

Zusammenge­fasst: Verwaltung/ Gemeindera­t konnten die vielseitig­en Interessen nicht bündeln, obwohl es nur eine Trasse geben konnte. Offen ist für mich, ob und wie direkt beim RP vorgesproc­hen und versucht wurde, Einfluss auf Entscheidu­ngen zu bekommen.

Die Planungsph­ase für so ein Straßenpro­jekt dauert Jahre. Müssen, bzw. können neue Erkenntnis­se und Gesetze jeweils automatisc­h zu neuen Planungen führen?

Willi König, Meckenbeur­en

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