Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ökonomisch und gesundheitlich umstritten
In Deutschland wurde die Sommerzeit 1980 eingeführt, seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern einheitlich die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Unter anderem Italien und Frankreich hatten sich bereits in den 1960er-Jahren zu dem Schritt entschlossen. Unter dem Einfluss des Ölschocks erhofften sich die Regierungen damals von den hellen Abenden Energieeinsparungen. Der Nutzen der Maßnahme ist umstritten: Laut Umweltbundesamt knipsen die Deutschen wegen der Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends weniger häufig das Licht an – im Frühjahr und Herbst jedoch wird morgens dafür mehr geheizt. Hinzu kommt, dass zahlreiche Menschen über negative Folgen für die Gesundheit klagen. Einer kürzlich veröffentlichten Studie der Krankenkasse DAK zufolge hatte jeder fünfte der 3500 Befragten wegen der Umstellung schon einmal körperliche oder psychische Probleme. 60 Prozent der Befragten, die nach eigenem Bekunden unter der Umstellung leiden, verwiesen demnach auf Schlafstörungen.
Weltweit wird die Zeitumstellung übrigens völlig unterschiedlich gehandhabt. Während beispielsweise in Teilen der USA, Kanadas und Australiens die Uhren umgestellt werden (aber in einem anderen Zeitraum als in Europa), gibt es etwa in Japan gar keine Zeitumstellung. (AFP/dpa)