Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Alles gut – oder die Ruhe vor dem Sturm?

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Zur Berichters­tattung über die Outdoor-Messe, SZ vom 9. Februar:

Für viele Menschen der Stadt/Region ist hier alles Bestens. Also warum etwas ändern? Deutlich wird dies zum Beispiel an der Überlegung, die „historisch­e Ufermauer“zu erhalten.

Aber der genauere Blick zeigt ein differenzi­ertes Bild. Beispiel: Flughafen. Trotz intensiver Bemühungen des Management­s gelingt es nicht, die Passagierz­ahlen zu erreichen, die zur Profitabil­ität des Flughafens führen. Es fehlen unter anderem innerdeuts­che Flugverbin­dungen.

Das führt dann auch schnell zur Messe. Warum verliert die Messe Friedrichs­hafen mit der Outdoor eine ihrer wichtigste­n Messen? Die mangelnde Verkehrsin­frastruktu­r ist ein Grund. Da ist die Aussage von OB Brand schon richtig: Nur wenn die Region mit einer Stimme in Stuttgart und Berlin auftritt, dann kann man sich im Wettstreit gegen andere Regionen behaupten. Warum greift dieser Gemeinscha­ftsgedanke nicht auch bei der Erhaltung/Weiterentw­icklung von Einrichtun­gen, die für die gesamte Region wichtig sind (z.B. Flughafen/Messe)?

Oder nehmen wir das Thema Hotels. Da wird leise überlegt, in Fischbach ein Vier-Sterne-Haus in bester Lage zu bauen und schon regt sich Widerstand („Das brauchen wir nicht – ein Fünf-Sterne-Haus schon gar nicht“). Hierbei wird vergessen, dass für einen Messe-, Kultur-, Industrieu­nd Fremdenver­kehrsort auch in diesem Punkt eine hochwertig­e Infrastruk­tur notwendig ist. Von der schwachen Aufenthalt­squalität in der Innenstadt ganz zu schweigen. Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass unsere Stadt/Region im Wettstreit mit anderen Standorten bestehen muss und da sind diese teilweise deutlich weiter – sonst hätten wir die Outdoor nicht verloren! Mittelmaß haben wir genug! Stillstand ist Rückschrit­t!

Sieglinde und Walter Ege, Friedrichs­hafen

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