Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Langenargens Funkenfeuer brennt in Oberdorf
Auch Kressbronner und Oberdorfer treiben den Winter aus – Eriskirch feiert 50-Jähriges mit großer Tombola
LANGENARGEN - Das diesjährige Funkenfeuer, das am Samstag, 17. Februar, an der Malerecke brennen sollte, ist abgesagt worden. Grund dafür ist der derzeit hohe Wasserstand, der laut Veranstalter die Sicherheit der Besucher gefährden würde, aber auch die allgemeine Brandgefahr erhöht. Die Winterfeuer in Eriskirch (Samstag, ab 18.30 Uhr), Kressbronn (Sonntag, ab 18.30 Uhr) und in Oberdorf (Sonntag, ab 19 Uhr) werden wie gewohnt lodern.
Überall in der Region laufen derzeit die Vorbereitungen zu den Funken – ein alter Feuerbrauch im schwäbisch-alemannischen Raum, der jeweils am Wochenende nach dem Aschermittwoch hochgehalten wird. Nachdem die Veranstaltung in Langenargen wie erwähnt wegen des hohen Wasserstandes abgesagt werden musste, dürfen sich die „Oberdorfer Funkenbuaba“als Organisatoren ihres Spektakels freuen: „Die für Langenargen vorgesehenen Tannenbäume landen nun bei uns. Auf dem Gelände oberhalb von Oberdorf zwischen dem Sportplatz und dem Rindlewiesen-Festplatz dürfen sich die Besucher dieses Jahr sehr wahrscheinlich auf einen Rekordfunken freuen“, verspricht Manuel Wenzler, einer von 25 Funkenbuaba. Seine Ankündigung: Es wird natürlich auch wieder eine schaurige Funkenhexe geben, eigens angefertigt von den Jungmitgliedern.
Zeppelinflug zum Jubiläum
In Eriskirch feiert die Funkengemeinschaft sogar ihren 50. Funken. Wie Daniel Mies im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung sagt, wird anlässlich des Jubiläums neben dem normalen Rahmenprogramm mit Musik der Musikkapelle ein Kinderfunken brennen, der gemeinsam mit den heimischen Erstklässlern aufgebaut und angezündet wird. Zudem dürfen sich die Schaulustigen auf die berühmte, eigens für den Anlass hergestellte „Funkenfeurige“freuen, eine scharfe, rote, auf dem Holzkohlengrill gebratene Wurst. „Außerdem veranstalten wir eine Tombola, deren Hauptpreis ein Zeppelinflug ist“, betont Daniel Mies. Das große Winterfeuer wird auf dem Funkenplatz neben der Schussen an der alten B 31 von Eriskirchs Bürgermeister Arman Aigner entfacht.
Das zwölf bis 15 Meter hohe, feurige Spektakel in Kressbronn stand bis vor Kurzem auf der Kippe. Wie der Narrenverein Griesebigger mitteilt, habe die Gemeindeverwaltung erst vor wenigen Tagen die Freigabe für den Strandbadparkplatz erteilt. Der Grund: Auf dem Platz sind etliche Materialien für die geplante Uferrenaturierung gelagert. Jetzt sind Gerlinde Stock zufolge jedoch 25 bis 30 Helfer vor und hinter den Kulissen mit der Organisation des Brauches beschäftigt, der in Kressbronn seit den 60er-Jahren, früher auf dem Otterberg, gepflegt wird. Die musikalische Begleitung übernehmen die Schalmeien des NV Griesebigger.
Für alle Funkenfeuer gibt es übrigens strenge, behördliche Auflagen. So dürfen nur unbehandelte Hölzer, wie Christbäume oder Holzpaletten, ohne Nägel und andere Fremdkörper, verbrennen. Zudem muss die Asche fachgerecht entsorgt werden, die Feuerwehr vor Ort sein, der Sicherheitsabstand zum Funken gewährleistet sein sowie eine Wache für die Nacht zuvor aufgestellt werden. Ebenfalls wichtig: Bei den Funkenfeuern in Oberdorf, Eriskirch und Kressbronn wird für das leibliche Wohl gesorgt sein.