Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Die Prophezeiung sagt uns eine erneute Fasnet im kommenden Jahr voraus, so mögen wir uns an diese Hoffnung klammern!“
So tröstet Pius Schlegel, Schriftführer des Narrenvereins Kluftern, die Narren beim Narrenbaumfällen.
KLUFTERN - Viele Zünfte haben sich am Dienstagabend getroffen, um die diesjährige Fasnetssaison offiziell für beendet zu erklären und gemeinsam ihren Narrenbaum zu fällen. So auch die Narrenzunft Kluftern, welche noch einen Schritt weiter ging und mit einer feierlichen Urnenbestattung ihre Fangemeinde und Mitglieder zur Fasnetsbeerdigung eingeladen hatte.
Bei eisigen Temperaturen und unter den Klängen der Lumpenkapelle wurde der Narrenbaum schnell und unspektakulär niedergestreckt und vom Zunftrat Tobias Gessler in kleine Stücke zersägt. Der Rest – den Baum zu entsorgen oder weiter zu verarbeiten – fällt demjenigen zu, der am Gumpigen das „große Los“gezogen hat. Natürlich ist dies für viele nicht wirklich ein Gewinn, aber so ist das halt nun mal in der Fasnet: Da ist keiner gefeit vor dem Schabernack der Narren.
Stetiges Auf und Ab
Nach einem Zwischenstopp zum Aufwärmen in der Zunftstube, ging es anschließend in einer feierlichen Prozession zum Schulhof. Angeführt von der Lumpenkapelle, die aus gegebenen Anlass einen Trauermarsch spielte, gefolgt vom „Urnenbestatter“Udo Beller (seines Zeichens Büttel) und von „Hochwürden“Pius Schlegel (Schriftführer des Narrenvereins) folgte zum Schluss die trauernde Gemeinde mit Hästrägern und Fasnetsbegeisterten. In seiner Ansprache ließ „Hochwürden“die vergangenen Wochen Revue passieren und stellte fest, dass die Fasnet in Kluftern von einem stetigen Auf und Ab geprägt war: „So ging es am Wochenende immer aufwärts, aber dafür war unter der Woche ein großes Tief zu spüren. Erst am Ende ihrer Tage gab es ein Dauerhoch!“
Auch für das ein oder andere lautstark jammernde Mitglied fand er tröstende Wort: „Die Prophezeiung sagt uns eine erneute Fasnet im kommenden Jahr voraus, so mögen wir uns an diese Hoffnung klammern!“Um das wirkliche Ende zu bekunden, entzündete „Bestatter“Udo Beller ein beachtliches Feuerwerk aus der Urne. Damit war die trauernde Gemeinde fast schon wieder besänftigt. So konnten die Narren noch bis Mitternacht die fünfte Jahreszeit ausklingen lassen. Doch dann hieß es das „Häs ablegen“und sich somit endgültig von der Fasnet 2018 zu verabschieden.