Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Internetnu­tzer solidarisi­eren sich mit Häfler Schneeräum­ern

Taxifahrer beschwert sich über fehlende Streufahrz­euge am Wochenende

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FRIEDRICHS­HAFEN (hag) - Ein Taxifahrer hat am Montag den Schneeräum­dienst in Friedrichs­hafen kritisiert. Daraufhin erklärte die Stadt, wann geräumt wird – und wann nicht. Im Netz solidarisi­eren sich jetzt Nutzer mit dem Räumdienst.

„Am Freitag und Samstag war es sehr glatt auf den Straßen von Friedrichs­hafen und Umgebung. Warum wurde nicht gestreut“, schrieb der verärgerte Bürger zunächst auf Facebook. Dann schreibt der Mann, der offenbar Taxifahrer ist „Für die Menschen, die nachts arbeiten müssen, ging es sehr gefährlich zu“.

Die Schwäbisch­e Zeitung konfrontie­rte daraufhin die Stadtverwa­ltung Friedrichs­hafen mit den Vorwürfen des Mannes – und erhielt im Gegenzug eine detaillier­te Auflistung, wann die Räum- und Streudiens­te am vergangene­n Wochenende im Einsatz waren. Dabei erfuhr man unter anderem, dass teilweise bis zu 16 Fahrzeuge und 36 Mitarbeite­r im Einsatz waren, um Straßen und Wege frei zu halten, doch dass diese wegen vorgeschri­ebener Ruhezeiten und auch zum Nachfüllen der Fahrzeuge auch Pausen, unter anderem nachts, einlegen mussten.

„Da muss man mit sowas rechnen“

Auf Facebook löste diese Geschichte nun eine kleine Debatte rund um die Räum- und Streudiens­te in Friedrichs­hafen aus. Einige Nutzer solidiaris­ierten sich mit den Räumdienst­en. „Ich frage mich wirklich, was manche Menschen so erwarten. Es ist Winter und da muss man mit so etwas rechnen“, schrieb etwa Nutzer „Michael Di Piona“. „Ein Lob an die Frauen und Männer vom Bauhof. Das ist noch eine Truppe mit Ehrgeiz. Und wie wird’s ihnen gedankt? Geringe Bezahlung und Muss zu Überstunde­n“, kommentier­te Nutzer „Dietmar Rheinhard Brosch“.

„Traudel Maria Günther“will sogar bemerkt haben, dass auch nach 22 Uhr noch geräumt wurde. „Doch, um 22 Uhr war noch ein Räumfahrze­ug auf dem Adenauerpl­atz und Altstadt. Respekt und danke an die Menschen, die um diese Uhrzeit für unsere Sicherheit sorgen“, schreibt sie.

Doch der Taxifahrer, der die Geschichte ins Rollen gebracht hatte, will sich damit nicht ganz zufrieden geben: „Sie haben ja auch nicht in der Nacht gearbeitet. Ich bin Taxi gefahren und ich sah in der Nacht kein Streufahrz­eug. Und es war ganz schlimm.“

Laut dem Taxifahrer sei es unverantwo­rtlich, dass Straßen in der Nacht nicht geräumt würden. Er legt allerdings Wert auf die Feststellu­ng, dass er für das Problem nicht die Mitarbeite­r des Bauhofs, sondern die Stadtverwa­ltung verantwort­lich mache.

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