Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schulmuseum eröffnet Sonderausstellung
Neue Schau widmet sich dem Thema Märchen – Eröffnung ist heute um 17 Uhr
FRIEDRICHSHAFEN - Es waren einmal der pfiffige Bub Bodan und sein Schwesterchen Mainau, die verirrten sich zum Eiskönig ... Wer wissen will, wie das Märchen weitergeht, muss ins Schulmuseum kommen, denn da wird heute um 17 Uhr die neue Sonderausstellung „Märchenlenz! Eiskönig, Dornröschen & Co.“eröffnet.
Am Anfang stand das Märchen „Bodan und Mainau beim Eiskönig“, das Bernd Küppers, damals Lehrer am Karl-Maybach-Gymnasium (KMG), in den 80er-Jahren geschrieben hat und das 1996 in den „Geschichten aus Buchhorn und Friedrichshafen“, einem historischen Lesebuch für die Jugend der Stadt, abgedruckt wurde. Küppers hat seine Kollegin Margarete Drechsel, Kunsterzieherin am KMG, gebeten, ob sie nicht ihre Schüler Bilder zu dem Märchen malen lassen könnte. Ihr passte es bestens in den Lehrplan und schnell war auch ihre Kollegin Johanna Buchsteiner zum Mitmachen gewonnen. So beschäftigten sich alle fünften und zwei sechste Klassen mit Märchen, lernten die typischen Merkmale kennen, fragten nach Gut und Böse im Märchen, fragten nach den verschiedenen Erzähltraditionen – und sie malten im Kunstunterricht mit Feuereifer Bilder zu Küppers‘ Märchen, malten sich mit Aquarellfarben den Eiskönig und seine Welt aus, schufen Linolschnitte, die die Wasser- und Eismassen visualisierten, schufen fantasievolle plastische Porträts von Eiskönig und Eiskönigin. Bilder, die es wert waren, ausgestellt zu werden. Und so kam das Schulmuseum ins Spiel.
Johanna Buchsteiner wurde zur Kuratorin, suchte im Team mit der Museumsmannschaft nach den Schätzen, die das Museum zum Thema Märchen barg. Und die waren so vielfältig, dass das Material immer umfangreicher wurde und nun bis 3. Juni als Sonderausstellung mitsamt einem spannenden Begleitprogramm mit Themenführungen, Filmnachmittagen und kreativen Workshops zum Gucken und Staunen einlädt.
Museumsleiterin Friederike Lutz ist begeistert über diese Kooperation zwischen Museum und Schule: „Ein wunderbarer Schulterschluss von Schule und Museum, bei dem beide Seiten ihre Kompetenz eingebracht haben.“Die Kooperation weitete sich noch aus, auch das Kreismedienzentrum Bodenseekreis und die Buchhandlung Ravensbuch Friedrichshafen sind mit ins Boot gekommen. So bewundert man einerseits die Kreativität der Schüler, die nicht nur Bilder und Plastiken geschaffen, sondern für die Besucher auch eigene Märchen geschrieben und schön gestaltet haben, dazu haben sie ihre Lieblingsmärchen auf Band gesprochen, die nun in einer Hörstation abgehört werden können. Tast- und Riechstationen laden zum Erraten von Märchen ein.
Ganz nach dem Prinzip des Museums, das die Kinder in ihrer eigenen Welt abholen will, stehen nun den Ideen der Kinder die historischen Ausstellungsobjekte gegenüber: Damals wie heute gab es Märchenbücher – die aktuellen hat RavensBuch beigesteuert – und damals wie heute gab es Pop-up-Bücher, die die Märchenorte, die verwunschenen Wälder und Schlösser erleben lassen. Verändert haben sich die Medien, von den Wandtafeln über Filme und Dias bis zu den DVDs. So werden Märchen mündlich und schriftlich und mit allen Sinnen erfahrbar – man sollte genügend Zeit mitbringen.
Geöffnet ist im März dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr, ab April täglich von 10 bis 17 Uhr. Termine des Begleitprogramms im Stadtportal „friedrichshafen.de“unter Schulmuseum.