Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Leiden der Liane Lippert in der Toscana
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Liane Lippert vom Radsportlerin aus Friedrichshafen hat sich in der Toskana beim Klassiker „Strade Bianche“erneut in bestechender Form gezeigt. Mit Platz zwei der Nachwuchswertung, schrammte sie nur knapp am U23-Leadertrikot vorbei. Alles andere als den toskanischen Frühling erlebten 150 Frauen, die sich in Siena in die Starterliste eintrugen.
Von weißen Straßen war nichts zu sehen, dafür Kälte und Regen, die das Rennen zu einem einzigen Schlammritt machten. Zu fahren war ein Rundkurs von 136 Kilometern. 30 Kilometer bestanden aus Schotterpisten.
Bereits ab dem Start begannen die 24 internationalen Profiteams ein selektives Rennen zu fahren. Neben Wind, Regen und Kälte verlangten vor allem die ungeteerten Teilstücke den Fahrerinnen ihr ganzes Können ab. Hier war im Vorteil, wer sich mit Crossrennen auf die Saison vorbereitet hatte. Dazu gehörte auch Lippert.
An den bis zu 18 prozentigen Rampen versuchte sie mehrmals das Peloton für ihr Team zu sprengen. Vergebens. Erwartungsgemäß begann die Ausscheidung auf dem fünften von insgesamt acht Schottersektoren. Hier gelang es einer Ausreißergruppe, mit Lipperts Kapitänin Ellen van Dijk, zu entkommen. Am nächsten Schottersektor war das Feld jedoch wieder dran – das Rennen begann erneut. 20 Kilometer vor dem Ziel die Entscheidung. Die Vorjahressiegerin Longo Borghini griff an und kam in einer Dreiergruppe weg. Die spätere Siegerin Anna van der Breggen, Olympia- und EM-Siegerin, löste sich aus dieser Gruppe und überquerte die Ziellinie mit einer Minute Vorsprung. Als beste deutsche Fahrerin kam Liane Lippert mit einem Rückstand von 4:16 Minuten auf Platz 16 auf die Ziellinie eines Rennens, bei dem über die Hälfte der Fahrerinnen die Schlusswertung nicht erreichten. Sie verpasste das Nachwuchstrikot lediglich um fünf Sekunden.