Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Das Zimmerei-Handwerk liegt voll im Trend
Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis ist auf der IBO mit sechs Berufssparten vertreten
FRIEDRICHSHAFEN - Die Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis stellt sich in Halle B2 auf der IBO vor. Mit im Boot ist die Energieagentur Bodenseekreis, die Beratung rund ums Bauen, Dämmen und Energiesparen anbietet. Bei einem Rundgang mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis, Georg Betz, werden nicht nur interessante Einblicke in das örtliche Handwerk, sondern auch persönliche Beweggründe von Auszubildenden gewährt.
Die Vorstellung des regionalen Handwerks auf der IBO sei praktisch eine Win-Win-Situation in dreifacher Hinsicht. Zum einen werde von einer breiten Öffentlichkeit dem Handwerk praktisch hautnah auf die Finger geschaut. Auf der anderen Seite hätten die Betriebe aber auch die Gelegenheit, Kundenwerbung zu betreiben. Vor allem aber ist es für die Auszubildenden die ideale Plattform, sich vor einem großen Publikum über fünf Tage hinweg zu präsentieren.
Was allerdings bei dem Rundgang deutlich wird, ist die unterschiedliche Gewichtung der Berufe und die Nachfrage bei den Ausbildungsplätzen. Während Holger Schädele und Dietmar Bertsche von der Bauinnung, aber auch Bäckermeister Ludwig Elbs die Nachfrage nach ihren jeweiligen Berufen als „katastrophal“bezeichnen, scheinen die Zimmerer voll im Trend zu liegen.
„Ich wollte einfach einen Beruf erlernen, der handwerklich ist und bei dem ich nicht hinterm Schreibtisch sitzen muss“, meint Conny Ploner aus Tettnang-Lanzenreuthe.
Die charmante 16-Jährige, die sich im ersten Lehrjahr zur Ausbildung zur Zimmerin befindet, hat unter Anleitung ihres Ausbildungslehrers Michael Neubold einen ganz besonderen Auftrag zu verrichten. Sie ist dabei, mit ihren neuen Kollegen in dieser Woche zwei Spielehäuser für den Waldkindergarten in EriskirchMariabrunn und für den Kindergarten in Daisendorf zu bauen. Außerdem haben die Auszubildenden bereits einen Hochsitz für Jäger fertiggestellt – ein Luxusmodell, das bestimmt jedem Förster gefallen wird.
Berufe ausprobieren
Bei der Bauinnung kann visuell ein Kran gesteuert werden. Hier gehen Werbung für das Handwerk und Werbung für den Beruf Hand in Hand. Genauso wie in der Schaubackstube der Bäckerei Zeller, in der nicht nur über den Tellerrand dem Backen von Bretzeln, Brot und Kuchen zugeschaut werden kann, sondern täglich Kinder selbst Teig kneten können.
Gleich experimentieren Schüler des Biotechnischen Gymnasiums an der Droste-Hülshoff-Schule beim „Hefe-Checker“mit Hefekulturen. Darüber hinaus werden bei der Schreinerinnung bei Heinz Plocher und Martin Stengele Neuigkeiten vorgestellt, wie man platzsparend ein Bett im Schrank unterbringt und wie ein Stuhl aussehen muss, der die richtige und individuelle Passform für gesundes Sitzen hat.
Der Kreis des Rundganges schließt sich bei den Schornsteinfegern und den Ofenbauern. Auch diese beiden Berufsvertreter arbeiten eng zusammen. Ofenbauer Rainer Schmid erklärt, wie die von den Schornsteinfegern nach dem Wärmegesetz vorgeschriebenen Regularien von den Ofenbauern mit dem Bau der entsprechenden Öfen umgesetzt werden.
Die Handwerker auf der IBO geben nicht nur Informationen über ihre Angebote, stehen nicht nur potenziellen Kunden zur Verfügung, sondern wollen gezielt Jugendliche ansprechen. Sie wollen für ihre Berufe werben und den künftigen Auszubildenden zeigen, was sie erwartet.
Die Handwerker stellen in der Halle B2 aus. Dort finden über den Tag verteilt auch Vorträge und Informationsveranstaltungen statt.