Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bös Pech nutzt Fourcade souverän
TJUMEN (SID) - Martin Fourcade – wer sonst! Der 29-jährige Franzose bleibt im Biathlon auch zum Ende der Saison das Maß der Dinge und ist nun alleiniger Weltcup-Rekordhalter. Der Dominator der vergangenen Jahre gewann den Sprint über zehn Kilometer beim Weltcup-Finale im russischen Tjumen, damit ist ihm der siebte Gesamtweltcup-Triumph in Serie nicht mehr zu nehmen. Zudem entriss Fourcade dem Norweger Johannes Thingnes Bö hauchdünn die kleine Kristallkugel im Sprint-Weltcup.
„Es fällt gerade so viel Druck von mir ab, das ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte Fourcade, „ich bin so glücklich, dass ich die Spannung bis zum Schluss hochhalten kann.“Zum siebten Mal sicherte er den Gesamtweltcup, das ist Bestmarke, „etwas ganz Besonderes“, sagte er – zuvor hatte Fourcade mit Ole Einar Björndalen (Norwegen) gleichauf gelegen. Vor den abschließenden Rennen an Samstag (Verfolgung) und Sonntag (Massenstart) ist Fourcade 82 Punkte vor Bö. Dass das bereits ausreicht, liegt an einer komplizierten Regelung mit zwei Streichresultaten – erst drei Stunden nach Rennende bestätigte der Weltverband IBU den feststehenden Triumph des Franzosen.
Auch im Sprint-Weltcup ist Fourcade bereits seit dem Winter 2011/12 unschlagbar. In Tjumen siegte er ohne Schießfehler mit 33,2 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann Simon Desthieux und dem Schweden Fredrik Lindström. Bö hätte ein zwölfter Platz für den Sieg in der Disziplinwertung gereicht. Der 24-Jährige musste sich nach zwei Schießfehlern jedoch mit Rang 14 begnügen. Zwei Punkte fehlten ihm letztendlich nach acht Sprints in diesem Winter.
Um fünf Sekunden verfehlte Erik Lesser (Frankenhain) das Podest; er wurde als bester Deutscher ohne Schießfehler Fünfter.