Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
9000 Euro für Diakoniestation
Das Geld ist unter anderem für die Nachbarschaftshilfe bestimmt
Das Geld ist unter anderem für die Nachbarschaftshilfe bestimmt.
FRIEDRICHSHAFEN - Peter Stojanoff, stellvertretender Vorsitzender des evangelischen Wohltätigkeitsvereins Friedrichshafen, hat dem Geschäftsführer der Diakoniestation Ulrich Gresch im neuen Domizil in der Allmandstraße in Friedrichshafen einen Scheck über 9000 Euro übergeben. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagte Gresch. 7000 Euro sind für die Einsatzleitung der Nachbarschaftshilfe und 2000 Euro für die diakonischen Module in der Pflege bestimmt, zum Beispiel für die Sterbebegleitung für Menschen, die keine Angehörigen haben oder überhaupt für beratende Gespräche.
„Der Bedarf an Nachbarschaftshilfe ist enorm“, sagte der Geschäftsführer. Dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot der Diakoniestation, deren Helfer kleinere Besorgungen für die Betroffenen machen, den Haushalt in Ordnung halten und andere Kleinigkeiten erledigen. „Leider können nicht alle Anfragen erfüllt werden“, bedauerte Gresch und wirbt deshalb um ehrenamtliche Helfer, die eine Aufwandsentschädigung erhalten. „Sie werden auf ihre Aufgaben professionell vorbereitet“, betonte Mechthild Kuhnle, die für die Einsatzleitung der Nachbarschaftshilfe verantwortlich ist. Die Nachbarschaftshilfe in Friedrichshafen hat sich auf die Betreuung von Demenzerkrankten zuhause spezialisiert. Auch dafür gibt es spezielle Schulungen. Davon profitieren die Erkrankten, aber auch die Angehörigen, die sonst für die Betreuung zuständig sind.
Gottfried Claß, geschäftsführender Pfarrer der evangelischen Gesamtkirchengemeinde, freute sich ebenfalls über die Spende. „Die Diakoniestation ist finanziell sozusagen auf Kante genäht“, sagte er bei der Scheckübergabe. Damit könne der Rahmen in Richtung Zuwendung erweitert werden. Diese Zeit komme sowohl den Mitarbeitern als auch den pflegebedürftigen Menschen zugute. „Zu den Aufgaben des Wohltätigkeitsvereins gehört es, die Diakoniestation dort zu unterstützen, wo die Leistungen der Pflegeversicherung und der Krankenkasse aufhören“, sagte Peter Stojanoff. Der Verein blickt auf eine Geschichte von 150 Jahren zurück. Er sorgt für mehr persönliche Zuwendung bei der Pflege, die individuelle Beratung von Angehörigen, zusätzliche Besuche und gibt Kurse für pflegende Angehörige. Ein wichtiges Projekt ist auch das traditionelle Weihnachtsessen für einsame Menschen, die sonst niemanden haben.
„Wir freuen uns immer über neue Mitglieder, die nicht nur von unserem Know-how profitieren, sondern damit auch ihrer Christenpflicht zu helfen nachkommen können“, sagte Stojanoff. Die Diakoniestation in Friedrichshafen betreut zurzeit rund 260 Menschen und ist damit der größte Anbieter ambulanter Pflegeleistungen in der Stadt. Träger sind die Bruderhausdiakonie und die evangelische Gesamtkirchengemeinde. 40 Mitarbeiter sind in der Pflege tätig, außerdem arbeiten 25 Nachbarschaftshelferinnen im Auftrag der Diakonie. Der Jahresumsatz beträgt 1,6 Millionen Euro.
Wer Interesse hat, in der Nachbarschaftshilfe tätig zu werden, wendet sich an Mechthild Kuhnle, Telefon: 07541 / 92 26 58, E-Mail: mechthild.kuhnle@ bruderhausdiakonie.de