Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Südwesttextil
Die Branche nimmt dank Hightech wieder Fahrt auf
PEKING (AFP) - China öffnet seinen Automarkt weiter für ausländische Hersteller und hebt dafür den Zwang zur Beteiligung einheimischer Unternehmen auf. Nach einer fünfjährigen Übergangsphase mit ersten Erleichterungen etwa für Elektroautos würden bis 2022 „alle Restriktionen aufgehoben“, teilte die Nationale Entwicklungsund Reformkommission am Dienstag mit. China geht damit im Handelsstreit weitere Kompromisse ein. Volkswagen und Daimler reagierten vorsichtig optimistisch.
Autounternehmen aus dem Ausland dürfen derzeit nicht mehr als 50 Prozent an einem Unternehmen ihrer Branche in China halten. Daher sind sie dazu gezwungen, Partnerschaften mit chinesischen Unternehmen einzugehen. Hersteller von Elektrowagen sollen bereits in diesem Jahr von der Auflage befreit werden. Bis 2020 soll der Zwang für Nutzfahrzeughersteller fallen, bis 2022 für Hersteller konventioneller Pkw.
Präsident Xi Jinping hatte vergangene Woche auch angesichts des riesigen Handelsüberschusses mit den USA und Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit Zöllen auf chinesische Produkte versprochen, den riesigen Automarkt des Landes weiter zu öffnen. Neben der Aufhebung des Beteiligungszwangs sollen ausländische Investoren ab 2022 zudem mehr Freiheiten bekommen: Dann sollen sie sich an mehr als zwei Gemeinschaftsunternehmen in der Autoindustrie beteiligen dürfen.
China ist der größte Automarkt der Welt. 2017 wurden dort 28,9 Millionen Fahrzeuge verkauft. Für deutsche Hersteller ist der Markt enorm wichtig: Jedes fünfte Auto, das in China zugelassen wird, trägt ein deutsches Markenzeichen, wie jüngst der Verband deutscher Automobilhersteller erklärt hatte.