Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ehepaar Glavan ist seit 50 Jahren glücklich verheiratet
In Vorarlberg hat es einst gefunkt – Paar freut sich über Besuch und Glückwünsche zum Ehejubiläum
FRIEDRICHSHAFEN - Das 50-jährige Eheversprechen haben Anton und Razija Glavan am Montag gefeiert. Hocherfreut war das Paar über den Besuch von Stadtrat Erich Habisreuther, der anlässlich der goldenen Hochzeit Glückwünsche des Oberbürgermeisters der Stadt, Andreas Brand, überbrachte sowie ein Schreiben vom Ministerpräsidenten des Landes, Winfried Kretschmann, der dem Jubelpaar „Gesundheit, Glück und Gottes Segen“wünscht.
48 Jahre leben die 76-jährige Bosnierin und der 81 Jahre zählende Kroate bereits in Friedrichshafen. Der gemeinsame Sohn Goran, ein Jahr nach Ankunft der Eltern am Bodensee geboren, fühlt sich mit Ehefrau und seinen zwei Töchtern Larissa und Martina sogar so wohl hier, dass er immer hier wohnen bleiben möchte.
„Eine wunderbare Frau“
Besonders Anton Glavan brauchte ein wenig Zeit, bis er seine zweite Heimat Friedrichshafen gefunden hatte: Ein sechsmonatiger Aufenthalt in Hamburg im Jahre 1963 bewies ihm, dass er zu weit weg von Kroa- tien war, wo er einmal als Schneidermeister ausgebildet worden war und später Uniformen der jugoslawi- schen Armee genäht hatte. Danach verschlug es ihn nach Hohenems in Vorarlberg. Dort arbeitete er als „Meisterschneider“bei einer Textilwaren herstellenden Firma, wo er etwa acht Jahre arbeitete. Hohenems sollte der Schicksalsort des tüchtigen Handwerkers werden: Er lernte dort seine spätere Ehefrau kennen, von der er rückblickend sagt: „Das ist eine sehr gute Frau, das habe ich ihr sofort angesehen.“Das gelte auch heute noch, bestätigt der Gemahl. Er sagt, sie sei eine wunderbare Frau.
24 Jahre hat Anton Glavan, nach entsprechender Umschulung, CNCMaschinen bei der MTU bedient. Seine Kollegen fanden bald heraus, dass der gebürtige Kroate als Änderungsschneider sehr begabt war: Immer wieder wurde er gebeten, als solcher einzuspringen. In den Sommermonaten fuhr er jedoch mit seiner Frau gerne nach Rijeka in die leer stehende Wohnung der Großeltern. Heute allerdings zieht ihn nichts mehr hin, zumal inzwischen das Gehen, krankheitsbedingt, fast unmöglich geworden ist.