Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Heftige Unwetter mit Verletzten und Sachschäden
Überschwemmte Straßen und nasse Kellerräume in Lindau – Männer in Freiburg vom Blitz getroffen
LINDAU/FREIBURG (lsw/lby) - Brände, überflutete Straßen und umgestürzte Bäume: Heftige Unwetter haben am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag im Südwesten für Unruhe gesorgt. In Freiburg wurden zwei Männer durch einen Blitzeinschlag verletzt. Auch in der Nacht zum Freitag wurde wieder vor Gewittern gewarnt.
Ein starkes Gewitter hat in der Nacht zum Donnerstag im Raum Lindau überschwemmte Straßen und nasse Kellerräume hinterlassen. Bäume knickten um und sorgten für Verkehrsbehinderungen, wie die Polizei mitteilte. Heruntergefallene Äste beschädigten drei Fahrzeuge. Die Aufräumarbeiten dauerten am Morgen noch an, wie ein Sprecher sagte.
In einer Freiburger Therme hat am Mittwoch ein Blitz in einen Sonnenschirm eingeschlagen und zwei Männer verletzt. Wie die Polizei mitteilte, hatte sich ein 48 Jahre alter Gast im Außenbereich der Saunaanlage unter dem Schirm aufgehalten. Ein 55 Jahre alter Mitarbeiter wollte ihn wegen des Gewitters dazu bewegen, ins Gebäude zu gehen. Genau in diesem Moment sei der Blitz in den Sonnenschirm eingeschlagen und habe dabei auch die Männer getroffen. Beide seien jedoch derzeit in einem stabilen Zustand, hieß es weiter. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden. Lebensgefahr bestehe aber nicht.
Schwere Sachschäden hinterließ ein Gewitter im Kreis Biberach: Nach Angaben der Polizei erfasste in Schemmerhofen eine heftige Windböe einen Maibaum. Dieser stürzte auf ein Hausdach und verursachte einen Schaden von etwa 10 000 Euro. Ein Blitz schlug in ein Bauernhaus in Waldenhofen ein und führte zu einem Schaden von etwa 300 000 Euro. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand. In Biberach-Winterreute regnete es durch das geöffnete Dachfenster auf einen Fernseher, es kam zu einem Kurzschluss. Die Bewohner erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Der Sachschaden betrug etwa 20 000 Euro.
Etwas ruhiger verlief das Unwetter im Bodenseekreis. In Bad Waldsee (Landkreis Ravensburg) entwickelte sich nach einem Blitzeinschlag Rauch an einem Stromverteilerkasten in einem Wohnhaus. In Überlingen stürzte ein Baugerüst auf eine Straße. In den Stadtgebieten von Konstanz und Radolfzell stürzten vereinzelt Bäume um. Zudem wurden dort zeitweise Straßen überflutet. Es gab weder Verletzte noch größere Schäden.
Heute bleiben voraussichtlich nur der äußerste Norden und Nordosten Deutschlands sowie das Alpenvorland vor Gewittern verschont. Vor allem den Südwesten und die Mitte Deutschlands erwarten kräftige Unwetter. In der Nacht ziehen Gewitter von der Mitte nach Norden und kühlen die Luft auf 19 bis 13 Grad ab. „Am Sonntag scheint sich die Lage etwas zu entspannen. Die Tageshöchsttemperaturen sind mäßig warm bis sehr warm“, sagte Meteorologe Thomas Ruppert vom DWD. Die meisten Gewitter sollten bis dahin durch sein.