Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Häfler Fan: Russland gewinnt erstes Spiel

Wilhelm Müller ist im Ural geboren – bezweifelt aber, dass das Land bei der WM große Chancen hat

- Von Nadine Sapotnikov­a

FRIEDRICHS­HAFEN - Die FußballWel­tmeistersc­haft startet: Den Wettbewerb eröffnen heute die russischen Gastgeber und die Mannschaft aus Saudi-Arabien. Für die Gastgeber stehen die Karten nicht allzu schlecht. Das meint zumindest Wilhelm Müller aus Fischbach, der im Ural geboren ist. „Ich tippe, die Russen gewinnen mit 2:0 oder 2:1 sagt er. Schließlic­h sei das Land eine richtige Fußballnat­ion. Als Favoriten für den WM-Sieg sieht er die Russen aber nicht.

Die Russen haben es verdient, dass in ihrer Heimat die Weltmeiste­rschaft ausgetrage­n wird, findet Müller. „Die Nation ist schon seit 200 Jahren im Fußballges­chäft“, sagt er. Es sei nun an der Zeit gewesen. Zumal die Russen auch die Olympische­n Spiele perfekt ausgericht­et haben und das soll sich auch für die Fußball-WM auszahlen. „Die neuen Stadien werden sicher nicht leer stehen“, sagt der Fischbache­r. Die Russen haben mittlerwei­le viel aus der Fußballkul­tur übernommen. „Sie haben viele Fanclubs“, sagt Müller. Aber auch eine Hooligansz­ene gehöre dazu. „In Frankreich haben die richtig zugeschlag­en, aber jetzt soll Putin das Militär für solche Fälle ausgebilde­t haben“, sagt Müller. Er macht sich deshalb keine Sorgen.

Wenn er an russischen Sport denkt, fällt ihm auch das Stichwort Doping ein. In den vergangene­n Jahren sind die Sportler aus Russland immer wieder beim Dopen aufgefloge­n. „Aber alle, die gedopt haben, sind jetzt nicht mehr dabei. Das haben sie verdient“, sagt Müller. Aber auch Positives verbindet er mit dem russischen Fußball. Er denkt besonders gerne an die Erfolge von Lew Iwanowitsc­h Jaschin zurück. „Als er Torwart war, war die Mannschaft richtig gut“, sagt er. Allerdings liegt das schon ein paar Jahre zurück. 1958 ist Jaschin als bester Torwart der Fußballwel­tmeistersc­haft gewählt worden.

Vorrunden-Rausfliege­r

Doch auch nach Jaschin konnte die russische Nationalma­nnschaft Erfolge einfahren. Dennoch fällt eines auf: Die Mannschaft fliegt meistens nach der Vorrunde raus. Deshalb rechnet Müller auch nicht damit, dass die Russen, obwohl sie Gastgeber sind, dieses Mal deutlich erfolgreic­her sind. Bei der letzten Weltmeiste­rschaft 2014 in Brasilien schafften es die Russen bis in die Vorrunde. Davor waren sie zuletzt bei der WM in Südkorea und Japan im Jahr 2002 dabei. Auch dort endete das Turnier für die Spieler nach der Vorrunde. Erfolgreic­her waren die russischen Kicker bei Europameis­terschafte­n. Bei der EM in Österreich und der Schweiz spielten sich die Russen bis ins Halbfinale, doch danach war leider Schluss. Sie verloren gegen die spanische Nationalel­f. Auch bei der letzten EM in Frankreich vor zwei Jahren endete der Wettbewerb in der Vorrunde.

Wie es in diesem Jahr für die Russen laufen wird, darüber ist Müller nicht ganz sicher. „Ich denke, sie kommen maximal ins Viertelfin­ale“, sagt er. Schließlic­h gebe es auf internatio­naler Ebene viele gute Mannschaft­en. Dennoch hat er einen klaren Favoriten. „Die Deutschen sind eine richtige Turnierman­nschaft“, sagt er. Die Deutschen werden den Weltmeiste­rtitel wieder mit nach Hause bringen, da ist sich Müller sicher. Auch wenn Jogi Löw mit der Mannschaft alle Hände voll zu tun habe, weil die Gruppe in der Deutschlan­d bei dieser WM spiele, sehr interessan­t sei.

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FOTO: ANTONIO CALANNI Der Countdown läuft: Russlands Spieler bereiten sich auf das heutige Eröffnungs­spiel gegen Saudi-Arabien vor.
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FOTO: SAPO Wilhelm Müller ist im Ural geboren worden, trinkt zum Fußballsch­auen aber lieber Bier als Wodka.

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