Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kinderverderber auf dem Seehasenfest
Mit dem Kauf eines Festabzeichens unterstützen Sie unseren Festzug und zeigen den Kindern, dass ihr Einsatz geschätzt wird.“
So steht es im Flyer zum Festumzug des Seehasenfests – und das ist auch richtig so. Die raue Wirklichkeit sieht aber anders aus. Schülerinnen und Schüler berichten, dass ihnen der Verkauf von Festabzeichen oft nicht leicht gemacht wird. Es gibt Erwachsene, die sie schon mal als „Halsabschneider“bezeichnen, wenn sie für ein Abzeichen vier Euro bezahlen sollen.
Von anderen Rüpeln werden die Kinder mitten auf der Festmeile beiseite geschoben, aus dem Weg gedrängt. So zeigt man ihnen ganz bestimmt nicht, dass man ihren Einsatz schätzt. Es ist der sicherste Weg, ihren ehrenamtlichen Einsatz im Keim zu ersticken. Wer engagiert sich später schon noch für eine gute Sache, wenn er bereits im Kindesalter erfährt, dass es dafür nur blöde Sprüche gibt?
Das Seehasenfest soll ein Kinderfest sein, aber von solchen erwachsenen Trittbrettfahrern wird es in seinem Kern sabotiert. Dass das Festgelände am Abend des Feuerwerks abgesperrt wird, ist für solche Leute eine Unverschämtheit. Argumenten sind sie nicht zugänglich.
Aber was soll man mit ihnen machen, die das Wort Gemeinwohl von Grund auf nicht verstehen? Es würde vielleicht helfen, ihnen einen Werbeflyer für das Konstanzer Seenachtsfest unter die Nase zu halten. Da kostet der Einlass an der Abendkasse satte 21 Euro. Und für jeden ist das eine Selbstverständlichkeit.
Die Kulturtipps der Woche: Im Rahmen des Seehasenfests führen die Schülerinnen und Schüler der Realschule St. Elisabeth heute nochmals das Musical „Tessi – gemobbt!“auf. Beginn ist um 10 Uhr in St. Elisabeth. Ebenfalls beim Seehasenfest gibt das Jugendblasorchester Friedrichshafen um 17.15 Uhr ein Platzkonzert. In der Mühle Oberteuringen findet am Freitag,
20. Juli, um 20 Uhr das erste Rudelsingen statt – in der bewährten Besetzung Thomas Lorenz, Gabriel Burkarz und Gregor Panasiuk, die bereits die Rudelsingen in Meckenbeuren und Friedrichshafen gestaltet haben. Bei den Langenargener Sommerkonzerten tritt am Freitag,
20. Juli, um 19.30 Uhr der Pianist Aaron Pilsan auf. Er spielt Werke von Beethoven, Schubert, Chopin und anderen. Im Foyer des GZH findet dann am Sonntag, 22. Juli, um 20 Uhr das Jazzport Summer Special statt. Stargast des New Jazzport Orchestra ist dabei der amerikanische Saxofonist Rick Margitza.