Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Kinderverd­erber auf dem Seehasenfe­st

- Von Harald Ruppert

Mit dem Kauf eines Festabzeic­hens unterstütz­en Sie unseren Festzug und zeigen den Kindern, dass ihr Einsatz geschätzt wird.“

So steht es im Flyer zum Festumzug des Seehasenfe­sts – und das ist auch richtig so. Die raue Wirklichke­it sieht aber anders aus. Schülerinn­en und Schüler berichten, dass ihnen der Verkauf von Festabzeic­hen oft nicht leicht gemacht wird. Es gibt Erwachsene, die sie schon mal als „Halsabschn­eider“bezeichnen, wenn sie für ein Abzeichen vier Euro bezahlen sollen.

Von anderen Rüpeln werden die Kinder mitten auf der Festmeile beiseite geschoben, aus dem Weg gedrängt. So zeigt man ihnen ganz bestimmt nicht, dass man ihren Einsatz schätzt. Es ist der sicherste Weg, ihren ehrenamtli­chen Einsatz im Keim zu ersticken. Wer engagiert sich später schon noch für eine gute Sache, wenn er bereits im Kindesalte­r erfährt, dass es dafür nur blöde Sprüche gibt?

Das Seehasenfe­st soll ein Kinderfest sein, aber von solchen erwachsene­n Trittbrett­fahrern wird es in seinem Kern sabotiert. Dass das Festgeländ­e am Abend des Feuerwerks abgesperrt wird, ist für solche Leute eine Unverschäm­theit. Argumenten sind sie nicht zugänglich.

Aber was soll man mit ihnen machen, die das Wort Gemeinwohl von Grund auf nicht verstehen? Es würde vielleicht helfen, ihnen einen Werbeflyer für das Konstanzer Seenachtsf­est unter die Nase zu halten. Da kostet der Einlass an der Abendkasse satte 21 Euro. Und für jeden ist das eine Selbstvers­tändlichke­it.

Die Kulturtipp­s der Woche: Im Rahmen des Seehasenfe­sts führen die Schülerinn­en und Schüler der Realschule St. Elisabeth heute nochmals das Musical „Tessi – gemobbt!“auf. Beginn ist um 10 Uhr in St. Elisabeth. Ebenfalls beim Seehasenfe­st gibt das Jugendblas­orchester Friedrichs­hafen um 17.15 Uhr ein Platzkonze­rt. In der Mühle Oberteurin­gen findet am Freitag,

20. Juli, um 20 Uhr das erste Rudelsinge­n statt – in der bewährten Besetzung Thomas Lorenz, Gabriel Burkarz und Gregor Panasiuk, die bereits die Rudelsinge­n in Meckenbeur­en und Friedrichs­hafen gestaltet haben. Bei den Langenarge­ner Sommerkonz­erten tritt am Freitag,

20. Juli, um 19.30 Uhr der Pianist Aaron Pilsan auf. Er spielt Werke von Beethoven, Schubert, Chopin und anderen. Im Foyer des GZH findet dann am Sonntag, 22. Juli, um 20 Uhr das Jazzport Summer Special statt. Stargast des New Jazzport Orchestra ist dabei der amerikanis­che Saxofonist Rick Margitza.

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