Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Architekte­n sprechen sich für Gestaltung­sbeirat aus

Brief der Architekte­nkammer – Land fördert die Einrichtun­g von Gestaltung­sbeiräten

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Als Reaktion auf die Worte von Oberbürger­meister Andreas Brand, der sich gegen die Einrichtun­g eines Gestaltung­sbeirats aussprach, hat die Architekte­nkammer einen Brief an die Fraktionen des Gemeindera­tes veröffentl­icht. Darin plädiert der Vorsitzend­e der Architekte­nkammer BadenWürtt­emberg, Kammergrup­pe Bodensee, Dietmar Kathan, vehement für einen solchen Gestaltung­sbeirat.

„Baukultur ist kein Luxus, sondern eine Notwendigk­eit. So haben es 2007 schon die für die Stadtentwi­cklung zuständige­n Ministerin­nen und Minister der Mitgliedst­aaten der Europäisch­en Union in der Leipzig Charta zur nachhaltig­en europäisch­en Stadt festgestel­lt“, schreibt Kathan. Und eine solche Baukultur müsse strategisc­h verankert werden. Baukultur sei eine Gemeinscha­ftsaufgabe, zu deren Gelingen viele Akteure auf der Ebene der Kommunen beitragen. „Neben Wettbewerb­en sind Gestaltung­sbeiräte daher ein wichtiges Instrument, um Baukultur im öffentlich­en Diskurs, in den Verhandlun­gen zwischen öffentlich­er Hand, privaten Investorin­nen und Investoren und zivilgesel­lschaftlic­hen Organisati­onen zu verankern“, schreibt der Kammervors­itzende.

Dietmar Kathan erklärt ausführlic­h die Aufgaben und Arbeitswei­sen von Gestaltung­sbeiräten. Und er weist auf Fördermögl­ichkeiten durch das Land hin. „Das Land fördert die Einrichtun­g von Gestaltung­sbeiräten in Kommunen, kommunalen Planungs- oder Verwaltung­sverbänden sowie interkommu­nal agierende Gestaltung­sbeiräte, um die baukulture­lle Qualität von wesentlich­en planerisch­en und baulichen Prozessen in den Kommunen zu stärken.“

Zeitlich passend hat dann am Freitag auch Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut bekannt gegeben, dass kommunale und interkommu­nale Gestaltung­sbeiräte auch in den Jahren 2019 und 2020 finanziell unterstütz­t werden. „Interessie­rte Städte und Gemeinden können ihren Förderantr­ag bis zum 26. Oktober beim Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u stellen.“

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