Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ex-Vertraute
Donald Trump und seine ehemalige Mitarbeiterin Omarosa Manigault Newman liefern sich seit Tagen einen Kleinkrieg und überziehen sich gegenseitig mit Vorwürfen und Beleidigungen. Am Dienstag erschien das Buch der 44- Jährigen, in dem sie Trump einen Rassisten, Frauenfeind und Lügner nennt – und Zweifel an seiner geistigen Gesundheit durchblicken lässt. Sie gab zudem geheime Mitschnitte an einen Fernsehsender, die sie von Trump und seinem Stabschef John Kelly gemacht hat. Trump bezeichnete seine langjährige Vertraute daraufhin als „ Abschaum“, „ bekloppt“und „ bösartig“. Er behauptete, sie habe ihn unter Tränen um einen Job angefleht. In einer Twitternachricht am Dienstag nannte der Präsident sie gar einen „ Hund“.
Trump und seine Ex- Vertraute Manigault Newman kennen sich seit mehr als einem Jahrzehnt. Beide sind ehemalige Reality- TV- Stars. Sie nahm 2004 an seiner Fernsehshow „ The Apprentice“teil. Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2016 gab Trump ihr einen Posten in seinem Team. Sie sollte Kontakte zu afroamerikanischen Wählern aufbauen. In einem Interview im September 2016 erklärte sie: „ Jeder Kritiker, jeder Gegner wird sich vor Präsident Trump verbeugen.“
Nach seinem Amtsantritt im Januar 2017 bekam sie einen Kommunikationsposten im Weißen Haus und wurde zur ranghöchsten afroamerikanischen Mitarbeiterin in der Regierungszentrale. Sie kam auf ein Jahresgehalt von 179 700 US- Dollar ( rund 157 800 Euro) – und zählte zu den Spitzenverdienern. Für Schlagzeilen sorgte sie, als sie nach ihrer Hochzeit im April 2017 ungeplant mit Gästen im Weißen Haus auftauchte, um Fotos zu machen. Im Dezember 2017 verließ sie ihren Posten. Bei einem Fernsehauftritt erklärte sie, sie empfinde es so, als sei sie von einer Plantage befreit worden – eine Anspielung darauf, dass sie die einzige Schwarze unter Trumps ranghohen Mitarbeitern war. ( dpa)