Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Für mehr soziale Gerechtigk­eit

Die Ortsgruppe Friedrichs­hafen des Sozialverb­andes feiert 60 Jahre Bestehen

- Von Ruth Maria Schwamborn

FRIEDRICHS­HAFEN - Einen Grund zu feiern hatte der Ortsverban­d Friedrichs­hafen des Sozialverb­andes Deutschlan­d (kurz: SoVD): 60 Jahre sind seit der Gründung im Jahre 1958 vergangen und so hatte die Vorstandsc­haft am Samstag zu einer Jubiläumsf­eier in das Graf-Zeppelin-Haus eingeladen. Dieser Einladung waren nicht nur etliche Mitglieder gefolgt, sondern auch Vertreter der benachbart­en Ortsverbän­de und Vertreter von Stadt und Land.

Der Ortsverban­d Friedrichs­hafen zählt mit seinen 259 Mitglieder­n zum drittgrößt­en Verband im Verbund des Bezirks Bodensee-Alb, welcher sich für soziale Gerechtigk­eit und den Erhalt und den Ausbau der sozialen Sicherungs­systeme einsetzt. „Wir sind zwar klein, aber gemeinsam sind wir stark“, sagte der erste Vorsitzend­e Willy Pitzner in seiner Begrüßung.

Dem stimmte Hartmut Marx, Vorsitzend­er des Landesverb­andes, zu: „Zur großen Familie des Sozialverb­andes Deutschlan­d gehört der Ortsverban­d Friedrichs­hafen einfach dazu.“Rückblicke­nd auf die letzten 100 Jahre des Gesamtverb­andes lobte er die bemerkensw­erte Entwicklun­g einer deutschen Selbsthilf­eorganisat­ion. „Der Kampf um soziale Gerechtigk­eit und Chancengle­ichheit ist aktuell wie nie“, so Marx. Er dankte deshalb Willy Pitzner für dessen Arbeit und den Mitglieder­n für ihr Engagement. „Nur gemeinsam bleiben wir stark gegen alle Ungerechti­gkeiten“.

Auch Ignaz Wetzel, Leiter des Dezernates für Jugend-Soziales und Gesundheit des Bodenseekr­eises, betonte die Wichtigkei­t des Ehrenamtes. Durch den demografis­chen Wandel würden sich die Strukturen ändern. Der Anteil älterer Menschen steigt und somit auch die Belastung der jungen Generation. Die familiären Strukturen zerfallen und das „soziale Kümmern“falle weg und somit würde das Arbeiten der Ehrenamtli­chen, welche sich den Menschen annehmen und deren Notsituati­onen versuchen, aufzufange­n, zunehmend wichtiger. Darum dankte er allen im Verband Tätigen, da die Gesellscha­ft das Ehrenamt benötige. „Sie bieten den Menschen Orientieru­ng und Hilfsberei­tschaft und erfüllen somit eine ganz wichtige Aufgabe. Der Dank ist die vornehmste Art, eine Bitte auszudrück­en, darum: Bitte machen Sie weiter so.“

Ebenso voll des Lobes und der Anerkennun­g war anschließe­nd auch Yalcin Bayraktar, der neue Leiter des Amtes für Soziales, Familie und Jugend der Stadt Friedrichs­hafen. Er sieht den Ortsverban­d als eine starke Stütze im sozialen Gerüst: „Viele Menschen brauchen Sie immer öfter und es ist in der heutigen Zeit keine Selbstvers­tändlichke­it mehr, sich ehrenamtli­ch so zu engagieren. Solidarisc­hes Handeln lebt der Verein vor und damit den Zusammenha­lt, welchen wir für Friedrichs­hafen wollen“, sagte Bayraktar. Treffend dazu beschloss der erste Vorsitzend­e des Ortsverban­des Willy Pitzner den offizielle­n Teil mit den Worten: „Ohne ein Miteinande­r geht es nicht.“

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FOTO: SCHWAMBO Ignaz Wetzel, Sozialdeze­rnent des Bodenseekr­eises, hält das Ehrenamt heutzutage für wichtig.

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