Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Leidenschaftliche Diskussion im Medienhaus zum Thema Glyphosat
RAVENSBURG (sz) - Glyphosat ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt. Das zeigte sich auch beim Streitgespräch am Freitagabend im Medienhaus der „Schwäbischen Zeitung“in Ravensburg, wo sich ein leidenschaftliches Streitgespräch entwickelte. Maria Heubuch (Foto: OH), die für die Grünen im Europaparlament sitzt, und die zusammen mit ihrem Mann einen Milchviehbetrieb in der Nähe von Leutkirch betreibt, fordert einen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft – weg vom chemischen Pflanzenschutz, und hin zu alternativen Methoden, wie etwa eine mechanische Bodenbearbeitung oder natürliche Fruchtfolgen. „In meinem Körper ist Glyphosat nachgewiesen worden, und das gehört da einfach nicht hin“, sagte die streitbare Allgäuerin. Norbert Lins (Foto: OH), der für die CDU im Europaparlament sitzt und unter anderem Co-Berichterstatter im Pestizidausschuss ist, forderte eine objektive Betrachtung der Thematik ein. „Die wissenschaftliche Datenbasis widerlegt das angebliche Gefährdungspotential von Glyphosat.“Stattdessen würde sich der Wirkstoff sogar positiv auf die Bodendiversität auswirken. Trotz allem plädierte Lins für einen verantwortungsvollen Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln.
Nicht wenige der anwesenden Gäste kamen aus der Landwirtschaft. Ihrer Meinung nach würden die Bauern in der Glyphosat-Debatte – einmal mehr – zu Unrecht an den Pranger gestellt.