Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Die Arbeit läuft im Hintergrund“
Joachim Steputat ist der neue Hausmeister in der Gemeinde Kressbronn
KRESSBRONN - Joachim Steputats Blick geht Richtung Decke, als er den Mehrzweckraum in der neuen Bücherei betritt. Hier wurde vor ein paar Tagen fester Filz entlang der Decke verlegt und als Hausmeister prüft er, ob alles seine Richtigkeit hat. Er ist der Neue im Fünfer-Team der Hausmeister. Und doch ist er kein Unbekannter in Kressbronn, denn 20 Jahre lang hat der gebürtige Kressbronner schon beim Wasserwerk gearbeitet.
Gesundheitliche Probleme zwangen ihn, sein Arbeitsgebiet zu wechseln, so bewarb er sich auf die Stelle des Hausmeisters, die die Gemeinde ausgeschrieben hatte, und bekam den Zuschlag. Jetzt kümmert sich Steputat um Gebäude statt um Schächte und Wasserleitungen. Die Liste der Gebäude aus seinem Verantwortungsbereich ist lang. Dazu gehören die Bücherei, das Rathaus, das Gebäude im Spitzgartenweg 16, das Kinderhaus „Pünktchen“, das Haus der Musik und die Anschlussunterkunft in der Hauptstraße.
„Ich bin auf Abruf für die Notfälle am Gebäude zuständig“, erklärt der 55-Jährige, der ein gutes Händchen für praktische Arbeiten hat. Siffon verstopft, Stromausfall, Wasserhahn tropft, Duschwasser läuft nicht ab, Türe klemmt – die Szenarien sind ganz unterschiedlich. Während der letzten zwei Monate habe der Umzug der Bücherei ihn beschäftigt, erzählt Steputat. „Da gehörte das Einpacken in Kartons dazu, wie auch das Aufladen der 18 Paletten mit dem ganzen Inhalt der Bücherei und das Umladen“, sagt der Hausmeister, der mit seiner Familie in Kressbronn verwurzelt ist.
„Ich bin Mitglied im Musikverein, bin bei der Feuerwehr und im Narrenverein“, verrät Steputat und fügt hinzu: „Mir wird es in Kressbronn nicht langweilig.“Bei seiner Arbeit auch nicht. Für den Normalbetrieb der Bücherei zum Beispiel steht noch die Prüfung der Heizung an. „Ich weiß nicht, welche Nachbesserungen noch kommen“, aber er sehe dem Ganzen gelassen entgegen. Für die Gebäude muss er die Handwerker im Fall einer Panne koordinieren.
Darf keine Glühbirne auswechseln
Dass er laut Vorschrift keine Glühbirne auswechseln darf, gefällt dem Praktiker Steputat nicht, aber so sei das eben. Immer wieder muss der neue Hausmeister auch Urlaubsvertretung machen. „Man kennt sich, unter den Hausmeistern“, sagt er und erzählt von der Whats-AppGruppe der fünf Hausmeister, die sich so dank moderner Kommunikationsmittel schnell verständigen.
Steputat kennt seine Gebäude bestens: „Pünktchen wurde 2013 gebaut, das Rathaus 2001 renoviert und das Haus der Musik 2016 saniert und angebaut“, zählt er auswendig auf. „Die Arbeit als Hausmeister ist ein vielseitiges Gebiet, aber auch eine Arbeit, die im Hintergrund läuft“, sagt der Neue unter den Hausmeistern, der danach schaut, dass jedes einzelne Gebäude in Schuss bleibt.