Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Angst vor neuem Wettrüsten
US-Präsident Trump möchte Abrüstungsvertrag beenden
ELKO/MOSKAU (dpa/AFP) - Der geplante Ausstieg der USA aus einem wichtigen Abrüstungsvertrag hat international für Kritik gesorgt. USPräsident Donald Trump hatte erklärt, dass seine Regierung den INFVertrag über atomare Mittelstreckenraketen aufkündigen wolle. Er warf Russland vor, gegen das Abkommen verstoßen zu haben. Deshalb wolle er den Vertrag nicht mehr länger aufrechterhalten, sagte Trump am Samstag in Nevada. Moskau bezeichnete Trumps Pläne als „gefährlichen Schritt“, der die Welt ins Chaos stürzen könnte.
Die Ankündigung weckte Sorgen vor einem neuen Wettrüsten. Berlin, London und Paris reagierten mit Unverständnis. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte: „Wir werben auch gegenüber den USA dafür, mögliche Konsequenzen zu bedenken.“Der INF-Vertrag sei „eine wichtige Säule“der europäischen Sicherheitsarchitektur.
MADRID/RABAT (dpa) - Bei einem neuen Massenansturm auf die spanische Nordafrika-Exklave Melilla ist ein Migrant ums Leben gekommen. Mehr als 300 Afrikaner hätten am Sonntag von Marokko aus versucht, die rund sechs Meter hohen Grenzzäune zu überwinden, teilte die Vertretung der spanischen Regierung in Melilla mit. 200 sei es gelungen, EUGebiet zu erreichen. Das Todesopfer sei nach ersten Erkenntnissen einem Herzstillstand erlegen, hieß es. Außerdem seien 19 Migranten verletzt worden.
An dem Massenansturm hatten sich den Berichten zufolge gegen neun Uhr morgens vor allem junge Männer aus Ländern südlich der Sahara beteiligt. Diejenigen, denen die Überwindung der Grenzzäune gelungen sei, seien sofort ins Erstaufnahmezentrum (CETI) gebracht worden. Sie hätten lautstark gejubelt und unter anderem „Bossa, bossa, bossa“(Sieg, Sieg, Sieg) skandiert, berichtete die Zeitung „El Mundo“.