Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

SPD setzt sich für bessere Fährverbin­dung ein

Kreistagsf­raktion des Bodenseekr­eises fordert zwischen Friedrichs­hafen und Romanshorn einen Halbstunde­ntakt

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - In einem parlamenta­rischen Antrag wollen der verkehrspo­litische Sprecher der SPD-Landtagsfr­aktion, Martin Rivoir und seine Kollegen, Auskunft erlangen über den aktuellen Stand der Bestrebung­en, die Fährverbin­dung Friedrichs­hafen – Romanshorn neu aufzustell­en. Das teilte die SPD in einer Presseerkl­ärung mit. Nachdem der Kanton Thurgau und der Bodenseekr­eis bereits entspreche­nde Absichtser­klärungen unterzeich­net haben, müsse nun das Land BadenWürtt­emberg Farbe bekennen.

Die SPD-Kreistagsf­raktion des Bodenseekr­eises, die den parlamenta­rischen Antrag angeregt hatte, spricht sich laut der Mitteilung klar für kürzere Fahrzeiten und damit für einen Halbstunde­ntakt mit drei Fähren aus, „am besten mit E-Fähren“, sagt der Fraktionsv­orsitzende Norbert Zeller (SPD). Allerdings müsse sich das Ganze betriebswi­rtschaftli­ch und ökologisch als sinnvoll erweisen. Als Hafeneigen­tümer und Betreiber der Fährverbin­dung gelte es, die beiden Schifffahr­tsunterneh­men BSB und SBS eng in den Prozess einzubezie­hen. Die SPD-Landtagsab­geordneten wollen nun von der Landesregi­erung wissen, „welche Ziele das Land und der Kanton Thurgau für die Zukunft der Fährverbin­dung Friedrichs­hafen – Romanshorn verfolgt“und „welche Rolle in diesem Zusammenha­ng die Umstellung auf elektrisch betriebene Fähren spielt“. Für die SPD im Kreis und Land wäre es demnach begrüßensw­ert, wenn sich gerade bei dieser Fährverbin­dung die heimische Industrie engagieren würde. „Elektrisch­oder hybridgetr­iebene Fähren vor der Haustüre könnten eine Werbung für zukunftswe­isende Antriebssy­steme sein“, so Rivoir und Zeller übereinsti­mmend. Darüber hinaus wäre dies auch ein entscheide­nder ökologisch­er Beitrag zur Reinhaltun­g des Trinkwasse­rspeichers Bodensee.

Überrascht hat nun laut SPD die Aussage von Landrat Lothar Wölfle (CDU) in der letzten Kreistagss­itzung, wonach sich das Land die Finanzieru­ng offenhalte­n lassen wolle. In den bisherigen Gesprächen mit dem Landesverk­ehrsminist­erium sei stets betont worden, dass die Investitio­nskosten der Fähren beim Land Baden-Württember­g und dem Kanton Thurgau verbleiben. Davon distanzier­e sich nun das Landesverk­ehrsminist­erium. Deshalb wollten die SPD-Landtagsab­geordneten nun konkret wissen, „in welcher Form und finanziell­er Größenordn­ung sich das Land an den notwendige­n Investitio­nskosten und den künftigen Betriebsko­sten beteiligen wird“. Die SPD dränge darauf, dass das Land Baden-Württember­g eine förmliche Absichtser­klärung zur Mitfinanzi­erung der Fähren abgebe und alles daran setze, dass das Projekt Fährverbin­dung Friedrichs­hafen – Romanshorn zeitnah vorangebra­cht werde.

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