Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Parkhaus Poststraße: Schönheits­kur vor Sanierung

Farbe und Licht sollen schlimmste Mängel überdecken – Umfassende Arbeiten starten wohl in zwei Jahren

- Von Barbara Baur

MARKDORF - Die Wände sind beschmiert, das Wasser tropft von der Decke, es stinkt und ist dunkel: Das Parkhaus in der Poststraße ist schon seit Jahren ein Schandflec­k in Markdorf. Das soll sich ändern, und zwar kurzfristi­g. Der Technische Ausschuss hat am Dienstag beschlosse­n, eine Summe von rund 32 000 Euro für einen neuen Anstrich und eine bessere Beleuchtun­g bereitzust­ellen – obwohl die Stadtverwa­ltung noch auf ein Gutachten einer Sachverstä­ndigen für Betonschäd­en wartet.

Eigentlich hätte das Parkhaus eine umfassende Sanierung nötig. Denn das Gebäude sieht nicht nur schlecht aus, sondern ist auch marode. Zu diesem Ergebnis kam bereits 2016 ein erstes Gutachten. Damals wurden unter anderem Risse, Betonabpla­tzungen, schadhafte Fugen, stehendes Wasser und Schäden im Fahrbahnbe­reich festgestel­lt. Ein Folgegutac­hten soll Klarheit darüber schaffen, wie schnell die Schäden voranschre­iten und was am dringendst­en saniert werden muss. Ein Problem ist das Streusalz, das mit der Zeit in den Beton eindringt.

„Das Parkhaus wurde zu einer Zeit gebaut, als es technisch noch nicht die Möglichkei­t gab, Beton zu schützen“, sagte Bürgermeis­ter Georg Riedmann. Ziel sei, es soweit instand zu setzen, dass der Bestand noch rund zehn Jahre erhalten werden kann. Dieser Zeitraum solle genutzt werden, um über die Zukunft des Parkhauses nachzudenk­en, ob es erhalten oder abgerissen und die Fläche dann eventuell anderweiti­g genutzt werden soll. „Wir werden oft auf das Parkhaus angesproch­en“, sagte er. Vielen Nutzern sei der Aufenthalt, auch wenn er nur kurz sei, Nutzern unangenehm. Deshalb schlug er vor, das Parkhaus einmal weiß zu streichen und die Beleuchtun­g zu optimieren.

Lichtstärk­e wird verdoppelt

Stadtbaume­ister Michael Schlegel erläuterte, dass die Markierung­en auf der Fahrbahn kaum noch zu erkennen und Wände und Türen mit Graffitis beschmiert sind. Außerdem gibt es Schäden an den Decken und Türen, die ebenfalls dringend gereinigt und saniert werden müssten. Die Decken könnten schon allein durch einen Anstrich heller werden, sagte er. Zusätzlich könne die Beleuchtun­g soweit verbessert werden, dass die Lichtstärk­e verdoppelt wird.

Wie Schlegel berichtete, hat die Stadtverwa­ltung Angebote von örtlichen Handwerker­n Schley und Wild eingeholt. Sie schätzen, dass die Malerarbei­ten rund 23 000 Euro kosten und die Elektroarb­eiten etwa 10 000 Euro. Ein genauer Preis kann allerdings noch nicht genannt werden, weil die Arbeiten nach Aufwand abgerechne­t werden.

„Der Zustand ist nicht neu und eigentlich ist er unerträgli­ch“, sagte Christiane Oßwald (Umweltgrup­pe). Merkwürdig sei aber, Geld auszugeben, bevor das Gutachten Klarheit über die anstehende Sanierung bringe. Die Summe sei etwas hoch, um „schnell drüberzuma­len“und eventuell überflüssi­g. Alfons Viellieber (CDU) forderte, an dieser Stelle nicht zu sparen und vor allem auch für Helligkeit im Parkhaus zu sorgen.

„Die Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g sind so deutlich – die Ausgaben sind kein rausgeschm­issenes Geld“, sagte Riedmann. Er geht davon aus, dass mit der richtigen Sanierung ohnehin so schnell nicht begonnen werden kann. Denn zuerst müsse das Gutachten, sobald es fertig ist, durchgeseh­en werden. „Daraus müssen die Projekte abgeleitet und geplant werden. „Es können nochmal etwa zwei Jahre ins Land streichen, bis wir mit den Bauarbeite­n beginnen können“, sagte er.

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FOTOS: BRIGITTE WALTERS Beschmiert­e Wände, Rost und Wasser, das von der Decke tropft: Das Parkhaus in der Poststraße in Markdorf ist ein einem schlechten Zustand.
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