Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Wald im Südwesten geht es schlechter
STUTTGART (dpa) - Die Wälder in Baden-Württemberg haben unter dem trockenen, heißen Sommer gelitten. Das zeigt der Waldzustandsbericht 2018, den Forstminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag in Stuttgart vorstellte. Das Schadensniveau, der mittlere Nadel- und Blattverlust der Bäume, sei mit 25 Prozent das höchste der vergangenen 15 Jahre. Derzeit gelten 38 Prozent der Wälder als deutlich geschädigt, im Vorjahr waren es noch 31 Prozent. Vor allem der Borkenkäfer setze den Bäumen zu, erklärte Hauk.
STUTTGART (lsw) - Für ein knappes Jahr lang soll ein Mann 2014 Mitglied der Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) gewesen sein – jetzt muss sich der Syrer vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Der 26-Jährige war im Mai in Tübingen festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Laut Anklage war er von Frühjahr bis Ende 2014 Mitglied des IS in Syrien. In erster Linie wird ihm die Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung vorgehalten. In der Region Tabka in Nordsyrien hat der Mann laut Anklage damals vom IS beschlagnahmte Häuser von Christen und Kurden leer geräumt, damit dort IS-Kämpfer untergebracht werden konnten. Auch Spitzeldienste habe er für den IS erledigt.
Interessant ist, wie der 26-Jährige zum IS gekommen sein soll: Weil er in Verdacht geriet, für die Sicherheitskräfte der syrischen Regierung zu arbeiten, steckten ihn IS-Terroristen 2013 laut Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart drei Monate lang ins Gefängnis. Durch Einfluss seines zum IS gehörenden Bruders sei ihm ein „Verzeihen“angeboten worden – wenn er ein religiöses Umerziehungslager besuche und sich dem IS anschließe. Beides soll er getan haben.
Zum Auftakt des Prozesses am Donnerstag wollte sich der 26Jährige weder zu seinem Leben noch zu den Anschuldigungen äußern. Verteidiger Giuseppe Olivo bat das Gericht in einer Erklärung, im Verfahren die „Komfortzone“Mitteleuropa zu verlassen, und zu bedenken, in welchem Umfeld von Angst und Terror sein Mandant damals in Syrien lebte. Ende 2014 soll der Angeklagte seine Heimat verlassen haben. Über die Türkei kam er später nach Deutschland und stellte hier einen Asylantrag. Für den Prozess sind zunächst 20 Verhandlungstage angesetzt.