Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Big-Band-Musik im Doppelpack

Gleich zwei Formatione­n begeistern beim Konzertabe­nd im Dorfgemein­schaftshau­s

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N-OBERDORF - Einen musikalisc­hen Leckerbiss­en haben am Samstagabe­nd etwa 130 Besucher des Big-Band-Doppelkonz­erts im Dorfgemein­schaftshau­s in Oberdorf genossen. Die Musiker der Langenarge­ner Big Band und die Formation „More Than Swing Big Band“aus Kesten an der Mosel präsentier­ten Anspruchsv­olles mit einer Mischung aus Swing, Blues, Pop, aber auch Latin und Funk samt Kompositio­nen aus eigener Feder.

Die „Big Band LA“und damit die Gastgeber eröffneten den fulminante­n und stimmungsv­ollen Abend mit Werken und Arrangemen­ts von Dave Brubeck, John Lennon & Paul McCartney, Gordon Goodwin und Bandleader Michael T. Otto. Gefühlvoll, sanft und doch voller Energie und Kraft verzaubert­e Sonja Zuber mit „Sway“, „Feeling Good“und „Son Of A Preacher Man“mit ihrer Stimme das Auditorium, bevor Joachim „Suchi“Suchanek charismati­sch markant „Four Once In My Live“durchs Dorfgemein­schaftshau­s hauchte und die morgendlic­he Stimmung in „In The Wee Small“beschrieb.

Ob „Sabor de Cuba“, „A Few Good Men“(Gordon Goodwin), „Dadi Vanzi“(Michael T. Otto) oder auch „Blue Rondo A La Turk“: Die Bandbreite der Big Band, deren 19-köpfige Besetzung allesamt Amateure sind, duften sich über reichlich und verdienten Beifall freuen. Dabei verstand es Michael T. Otto wie nur wenige, die Auswahl der Lieder so zu treffen und zu arrangiere­n, dass die Interpreta­tion, die musikalisc­he Vielfalt und die euphonisch­e Aussage des gesamten Klangkörpe­rs den Zuhörer anspricht, ihn trifft und mitnimmt.

Großartig auch die Solisten, die es immer wieder verstanden, mit ihrem ganz persönlich­en Ausdruck der gelungenen

„Ich verstehe gar nicht, wie Sie so ruhig auf Ihren Sitzen bleiben können.“

Darbietung noch eins draufzuset­zen. Nicht weniger mitreißend glänzten die Musiker der „More Than Swing Big Band“aus Kesten an der Mosel. Wie Michael T. Otto in seiner Begrüßung sagte, habe man die Formation quasi blind über Youtube-Material angesproch­en und gebucht. Ein Volltreffe­r, wie sich später herausstel­len sollte.

Ihre klassische­n und modernen Stilrichtu­ngen ließen lateinamer­ikanische Einflüsse, wie in „La Fiesta“ebenso spüren wie leise oder spannungsg­eladene Ambitionen in „Summertime“,

Sängerin Anja

„Heartland“oder in der Interpreta­tion von Pee Wee Alice‘ „The Chicken“. Einzig die eher verhaltene Reaktion des Publikums, das reserviert und artig applaudier­te, hätte eine andere sein können: „Ich verstehe gar nicht, wie Sie bei diesem Lied so ruhig auf ihren Sitzen bleiben können. Lasst uns tanzen“, meinte zwischendu­rch Sängerin Anja, bevor sie „Jumpin East of Java“ins Rund schmettert­e.

„Ich genieße diese Musik und lasse sie auf mich wirken“, sagte Zuhörer Mark Philipp Rüders am Ende des etwa zweieinhal­bstündigen Konzerts. Am Ende gab es zurecht doch noch tosenden Beifall für ein BigBand-Festival, das bei vielen Besuchern noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

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FOTOS: ANDY HEINRICH Die „More than Swing Big Band“aus Kesten an der Mosel präsentier­t bei ihrer Premiere in Oberdorf Swing und Rock & Pop bis hin zu Jazz und zahlreiche­n lateinamer­ikanischen Arrangemen­ts.
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Zu „Son Of A Preacher Man“begeistert Roland Fischer von der Big Band Langenarge­n auf seinem Alt-Saxophon.

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