Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Yachtclub Immenstaad feiert sich selbst
Verein lädt anlässlich des 50-jährigen Bestehens in die Linzgauhalle ein
IMMENSTAAD - Um sich selbst und sein 50-jähriges Bestehen zu feiern, hat der Yachtclub Immenstaad (YCI) keine Mühen gescheut: Die Linzgauhalle war am Samstagabend gefüllt mit Mitgliedern und Ehrengästen und beeindruckend dekoriert mit einem voluminösen, bunten SegelHimmel.
Gebührend begrüßt wurden Mitglieder und Gäste aus der Seegemeinde und aus der Region zu Beginn vom Vorsitzenden Wolfgang Hiß. Er wie auch der Vorstand sei „einfach nur glücklich“über ihren engagierten Verein. Mit einem hintergründigen Brief vom Absender „Zeit Geist, wohnhaft im Häfele“blickte Hiß auf die Historie des Yachtclubs zurück. Zeit Geist habe viel erlebt seit den 60er-Jahren. Zunächst „echte Typen“, die sich nach dem Segeln im Seehof-Garten trafen. Dann folgte 1967 die „Revolution“als sich einige zu einem gemeinsamen Bund zusammenschlossen und den Yachtclub gründeten.
Vom Segeln nach Kressbronn war die Rede, von Buschfesten, dem Hafenneubau für 100 Schiffe in Rekordzeit, zahlreichen Regatten und dem Sturm im neuen Jahrtausend mit dem Neubau des Clubhauses – jeweils gespickt mit Segler-Anekdoten aus dem Club.
Ein kurzweiliger Abend
Kreativ waren Vorstand und Festcrew nicht nur bei der Deko. Auch für das Programm hatten sie sich etwas einfallen lassen: Statt einem Jubiläumsreden-Marathon sorgte Moderator Bernd Hummernbrum in Talkrunden mit wechselnder Besetzung für kurzweilige Unterhaltung und ausreichend Information.
Bürgermeister Johannes Henne betonte, wie wichtig der vielseitig engagierte Verein für die Gemeinde sei und versprach die Unterstützung durch die Gemeinde auch in Zukunft. Bürgermeister a.D. Jürgen Beisswenger hob einige Höhepunkte aus den vergangenen 25 Jahren, die er den Club begleitet hatte, heraus. Der YCI sei ein hervorragender Gastgeber, habe eines der schönsten Clubhäuser am See und auf jeden Fall den freundlichsten Hafenmeister.
Beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement der YCI-Mitglieder zeigte sich auch Susanne Knipping vom WYC Friedrichshafen. Die Zusammenarbeit zwischen den Segelvereinen am See sei hervorragend.
Hans-Robert Nitsche vom Lindauer Segler-Club dankte für die Einladung zur „atemberaubenden“Jubiläumsfeier und die beliebten, jährlichen Segeljugend- Veranstaltungen im Häfele. Er lud den YCI nach Lindau auf die „Bayern“ein. Oskar Münzer vom Wassersportverein Fischbach versicherte, sein Verein fühle sich als „coole Schwester“des YCI. Der Jubiläumsclub sei als „Youngtimer“bestens aufgestellt.
Zahlreiche Gründungsmitglieder, teils noch aktive Segler, ehrten der zweite Vorsitzende Dagobert Widemann und Rechnungsführer Dieter Kirchhoff mit einer Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft im YCI.
Nach dem Menü bat Moderator Hummernbrum die sportlich Erfolgreichen aus dem YCI zusammen mit dem ältesten Segler, Kurt Labor, 91 Jahre, auf die Bühne. Auf die Frage, wie er den aktuellen Vorstand finde, meinte Labor klar: „Super!“
Uli Götsch, erfolgreichster Regattasegler des YCI, erzählte noch einmal, wie man in der Shark EM gewann und sich für die Weltmeisterschaft in Kanada qualifiziert hatte. Er lobte den YCI als „große Familie“.
Nachwuchstalent Annika Rimmele aus der Segler-Dynastie Rimmele erklärte ihre Segel-Leidenschaft damit, dass sie als Mittwochs-Kind nach der wöchentlichen Mittwochs-Regatta geboren sei und mit fünf Jahren erstmals im Opti gesessen habe.
Fabian Bach, inzwischen internationaler Wettfahrtleiter und Olympia-Kampfrichter, räumte schmunzelnd ein, dass eine Opti-Regatta auf dem See komplizierter sei als der Olympia-Wettkampf in Rio 2016. Auf Nachfrage ergänzte er, dass es sich dabei um eine ehrenamtliche Tätigkeit handele, bei der nur Reise- und Hotelkosten gezahlt würden. Senior Kurt Labor schwärmte zur Freude der Zuhörer derweil von den früheren Regatten am See mit Königen und Baronen.
Die musikalische Unterhaltung der Jubiläumsfeier lag zunächst bei Segel-Liedermacher Erik Sander. Nach dem Essen tanzte der Yachtclub bis spät in die Nacht zu den Hits der Band „Patchwork“.