Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Jazzport sucht dringend helfende Hände
Ohne neuen zweiten Vorsitzenden steht die Zukunft des Vereins auf dem Spiel
FRIEDRICHSHAFEN - Der Verein Jazzport braucht ehrenamtliche Mitarbeiter - im Besonderen jemanden, der sich 2019 für das Amt des 2. Vorsitzenden bereitstellt. Der jetzige 2. Vorsitzende Ekkehard Frenzen verlässt die Region. Wenn die Neubesetzung nicht gelingt, ist der Verein in Gefahr, weil das Vereinsrecht einen 2. Vorsitzenden zwingend vorsieht.
Vor 20 Jahren wurde der Verein Jazzport gegründet und er hat in dieser Zeit viel erreicht. 50 Konzerte veranstaltet er pro Jahr bei freiem Eintritt im Fallenbunnen – den sogenannten „Donnerstagsjazz“. Hinzu kommt das alljährliche „Jazz & More“Festival in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro. Und in diesem Jahr stemmte Jazzport das Landesjazzfestival. Das war nicht nur ein Kraftakt Jazzport ist dabei auch neue Wege gegangen, durch die sogenantnen „Introkonzerte“vor dem eigentlichen Beginn des Festivals. „Das Ziel ist es, Jazzport über Friedrichshafen hinaus bekannt zu machen, auch abseits unserer Konzerte im Fallenbrunnen“, sagt der Jazzport-Vorsitzende Jürgen Deeg. Das ist auch gelungen. Die Intro-Konzerte fanden unter anderem in Salem und Markdorf statt, teilweise in den Räumen von Unternehmen. Es ist gelungen, dort ein neues Publikum zu gewinnen. Jazzport hat sich auf den Weg gemacht, seine Jazzkonzerte zu einem lebendigeren Event-Format umzubauen – und an Interessenten, die dem Verein dafür weitere Veranstaltungsorte anbieten, fehlt es nicht. Woran es aber fehlt, sind ehrenamtliche Mitarbeiter, ohne die dieser Weg nicht gegangen werden kann.
Wenn Ekkehard Frenzen im nächsten Jahr seinen Lebensmittelpunkt nach Norddeutschland verlegt, verliert Jazzport einen Mann, der viele Aufgaben wahrnahm: Bei ihm liegt die Mitgliederverwaltung, er stellt die Mitgliedsausweise aus, lädt die Mitglieder per Brief zu den Jahreshauptversammlungen ein, bereitet Sitzungen vor und erledigt noch so maches andere. Klar, eine solche Aufgabenfülle hat nicht unmittelbar etwas mit Jazzkonzerten zu tun - aber sie muss gemacht werden, damit der Vereine seiner Aufgabe, den Jazz zu pflegen, überhaupt wahrnehmen kann. Jürgen Deeg liegt grundsätzlich daran, die Fülle der Vereinsarbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen. „Wenn bei mir mal alles zusammenläuft“, nimmt er die Abwesenheit seines Stellvertreters gedanklich vorweg, „dann schwächt das den Verein“.
Die Idee ist deshalb, vom Amt des Stellvertreters einige Aufgaben abzuziehen – und Aufgaben generell neu zu verteilen, auch was die übrigen Vorstandsämter angeht. Wieso sollte die Pressearbeit nicht von einem Team von drei bis vier Freiwilligen erledigt werden, so wie das beim Verein Jazztime in Ravensburg bereits gehandhabt werde, fragt Jürgen Deeg. In Bezug auf einen Nachfolger für Ekkehard Frenzen ist eines klar: Ein bloßer Pappkamerad, der nur seinen Namen hergibt, soll das Amt nicht ausüben. Verantwortlichkeit muss schon gegeben sein. Aber wenn sich Interessierte finden, die die eine oder andere Aufgabe übernehmen können, sind sie bei Jazzport sehr willkommen. „Wer sich bei uns auf diese Weise einbringt, braucht dazu auch nicht Vereinsmitglied zu werden“, sagt Jürgen Deeg.
Wer sich in die Vorstandsarbeit einbringen will oder sich darüber informieren möchte, ist zum nächsten Treffen des JazzportVorstands am Donnerstag, 8. November, um 18.30 Uhr ins Restaurant Amicus im Fallenbrunnen 17 eingeladen. Anfragen bitte per E-Mail an mail@jazzport-fn.de