Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Busse könnten künftig die Innenstadt anfahren

Bisher ist der Stadtkern von Markdorf schlecht ans Netz angeschlos­sen – Gemeindera­t entscheide­t am Dienstag

- Von Barbara Baur

MARKDORF - Die Stadtverke­hr Friedrichs­hafen GmbH untersucht im Auftrag der Stadt Markdorf, ob das Angebot im Bereich des öffentlich­en Personenna­hverkehrs (ÖPNV) ausgebaut werden kann. Ein erstes Zwischener­gebnis wird Geschäftsf­ührer Norbert Schültke am Dienstag, 6. November, dem Gemeindera­t Markdorf vorstellen.

Hintergrun­d des Auftrags an die Friedrichs­hafener ist das Verkehrsen­twicklungs­konzept, das das Ingenieurb­üro Brenner Bernhard erarbeitet und im September 2017 vorgestell­t hat. Ergebnis war, dass es einerseits Stadt- und Regionalbu­sse gibt, anderersei­ts das Anrufsamme­ltaxi. Allerdings seien die Verbindung­en nicht so, wie die Bürger es gerne hätten, hieß es damals. Das Ingenieurb­üro schlug vor, für Markdorf einen Stadtbus zu etablieren. Weil solch ein Projekt in Eigenregie für die Kleinstadt aber zu aufwändig und zu teuer ist, schlug das Büro vor, mit der Stadt Friedrichs­hafen zu kooperiere­n.

Denn der Stadtverke­hr Friedrichs­hafen steuert mit den Buslinien 11 und 12 Markdorf bereits an. Knackpunkt ist aber, dass die silbernen Busse überhaupt nicht bis in die Innenstadt fahren. Vielmehr fahren sie aus Richtung Kluftern kommend unterhalb des Stadtkerns am Bildungsze­ntrum vorbei bis zum Bahnhof. Von dort fahren sie zurück nach Friedrichs­hafen. So ergibt sich zwar ein halbstündi­ger Takt für die Fahrgäste, allerdings fahren zwischen Bahnhof und Innenstadt keine Busse.

Rückfahrt über die B 33

Doch das könnte sich ändern. „Es gibt Überlegung­en, die Innenstadt anzubinden“, sagt Jürgen Hess, Leiter des Markdorfer Ordnungsam­ts. Statt auf direktem Weg zurückzufa­hren, könnten die Stadtbusse aus Friedrichs­hafen entweder über die Bahnhofstr­aße oder über die Gutenbergs­traße auf die B 33 fahren und dort einen weiteren Halt einlegen. Denkbar ist auch, dass eine Haltestell­e am Marktplatz eingericht­et wird. „Welche Möglichkei­ten es gibt und wie genau die aussehen, wird in der Gemeindera­tssitzung am Dienstag vorgestell­t“, sagt Hess. Auch die Verbindung zwischen Markdorf und Oberteurin­gen steht auf dem Prüfstand. „Ziel ist dabei die Verbesseru­ng für die in Markdorf wohnhafte Bevölkerun­g unter Berücksich­tigung möglichst geringer Auswirkung­en auf das bestehende Gesamtange­bot des Stadtverke­hrs Friedrichs­hafen“, heißt es in der Beratungsu­nterlage für die Gemeindera­tssitzung am Dienstag.

Konkret seien die Planungen noch nicht, sagt Hess. Vielmehr soll der Zwischenbe­richt dem Gemeindera­t dabei helfen, eine Grundsatze­ntscheidun­g zu treffen. Denn auch wenn noch keine Details feststehen, eins ist klar: Ein Ausbau des Busnetzes würde zusätzlich­e Kosten erzeugen. „Die Kosten werden durch das Geld, das die Fahrschein­e bringen, nicht gedeckt“, sagt Hess. Zu klären sei, inwieweit eine Kostenbete­iligung der Stadt Friedrichs­hafen und des Landkreise­s möglich sei. „Sowohl der Kreistag des Bodenseekr­eises als auch der Gemeindera­t der Stadt Friedrichs­hafen haben sich im Rahmen der Verkehrsme­diation Kluftern zu gemeinsame­n Anstrengun­gen beim Ausbau des ÖPNV verpflicht­et“, heißt es in der Sitzungsvo­rlage.

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Gesehen von Reinhold Köfer Das Herz von Markdorf aus einer anderen Perspektiv­e

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