Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Mit Adventskalender zur neuen Orgel
Die Schlosskirche verkauft einen Adventskalender mit Pralinen von Weber & Weiss
Fünf Euro pro Stück fließen in Renovierung der Schlosskirchen-Orgel.
FRIEDRICHSHAFEN - Die Orgelrenovierung in der Schlosskirche kann man sich auf der Zunge zergehen lassen: In Zusammenarbeit mit der Schlosskirche bringt die Konditorei Weber & Weiss einen Adventskalender heraus. Von jedem Kalender fließen fünf Euro in die Finanzierung der Orgelrenovierung.
Mit einem billigen Kalender der Schokoladenindustrie für ein paar Mark fünfzig ist der Kalender nicht zu vergleichen. Erstens, weil die vierundzwanzig Pralinen ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringen. Zweitens, weil die Konditorei den Kalender vielseitig mit einen Querschnitt ihres handgefertigten Pralinen-Sortiments befüllt. Dadurch bietet jedes geöffnete Fensterchen ein anderes Geschmackserlebnis. Drittens, weil die Kalender nicht schon monatelang im Voraus bestückt werden, sondern mit der frischen Tagesproduktion erst kurz vor dem Verkauf. Und schließlich viertens, weil der Kalender eine Ansicht des weihnachtlich-winterlichen Friedrichshafens zeigt, die exklusiv für diesen Kalender von der Illustratorin Irene Cabre aus Schwäbisch Gmünd geschaffen wurde.
Verkauf nach dem Gottesdienst
In der Schlosskirche wird der Kalender vom 4. November bis 2. Dezember an jedem Sonntag im Anschluss an den 9.30 Uhr-Gottesdienst verkauft – also etwa um 10.30 Uhr. Die Konditorei Weber & Weiss beginnt mit dem Verkauf am Montag, 5. November, in ihren beiden Geschäftsstellen in der Wilhelmstraße und in der Charlottenstraße. Thomas Goldschmidt, Leiter des Stadtmarketings, wird den Häfler Einzelhändlern ebenfalls vorschlagen, den Kalender zu verkaufen. In welchen Geschäften er angeboten wird, ist aber noch offen.
Michael Weiss, Inhaber der Konditorei Weber & Weiss, stellt den Kalender fast zum Selbstkostenpreis her. 27 Euro bleiben ihm nach Abzug der Spende. „Das sind quasi die Materialkosten“, sagt er. Auch die Druckkosten für die Verpackung müssen bezahlt werden. Wenn dem Adventskalender Erfolg beschieden ist, will Michael Weber den Kalender dauerhaft anbieten, also über die Dauer der Spendenaktion hinaus. Bis das Geld für die Orgel beisammen ist, kann noch geraume Zeit vergehen: Über den Daumen gepeilt, liege der Spendenstand bei rund 230 000 Euro, so Sönke Wittnebel, Kantor der Schlosskirche. Gebraucht werden im Ganzen aber 491 000 Euro.
Die Idee, einen Adventskalender herauszubringen, hatte Rose Vollmer, die das Spendenkonzept rund um die Orgelrenovierung koordiniert. Ihr war ein traditionelles Erscheinungsbild wichtig. Irene Cambre hat die Vorlage für die KalenderIllustration deshalb mit der Hand gezeichnet. Der Kalender vereint verschiedene Perspektiven auf die Stadt: vom See aus gesehen erstreckt sie sich, mit dem Turm der Nikolauskirche und dem Zeppelin-Museum. Bildbeherrschend ist aber freilich die Schlosskirche, und Szenen vom Weihnachtsmarkt dürfen ebensowenig fehlen wie der schwebende Zeppelin, aus dessen Gondel Englein winken.
In etwa zwei Wochen soll ein weiterer Spenden-Artikel auf den Markt kommen: ein Prosecco der Hofkammer, erhältlich als Piccolo und 0,75 Liter-Flasche, mit einem Etikett, das Hans Gaida von der Werbeagentur Hinterland in Kressbronn gestaltet hat. „Das Etikett nimmt Bezug auf die Ornamentik der Schlosskirche und auf die Orgel“, sagt Rose Vollmer. Dass der Prosecco den Namen einer Orgelpfeife tragen wird, ist nur konsequent: „Er wird Musette heißen“, verrät Rose Vollmer. Aber nun macht sie sich erst mal daran, zusammen mit Freiwilligen der Schlosskirchengemeinde die ersten Kalender zu bestücken. Schon am kommenden Sonntag beginnt in der Schlosskirche der Verkauf.