Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Chance für Asylbewerb­er

Gesetzentw­urf sieht „Beschäftig­ungsduldun­g“vor

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BERLIN (dpa/sz) - Mit ihrem geplanten Gesetz zur Zuwanderun­g von Fachkräfte­n will die Koalition neue Möglichkei­ten für abgelehnte Asylbewerb­er schaffen. Voraussetz­ung dieser zweijährig­en „Beschäftig­ungsduldun­g“soll sein, dass die Betroffene­n ihren Lebensunte­rhalt selbst sichern und seit eineinhalb Jahren mit mindestens 35 Wochenstun­den beschäftig­t sind. Diese Regelung war in den Verhandlun­gen zwischen SPD und Union besonders umstritten. Weitere Voraussetz­ung für die „Beschäftig­ungsduldun­g“soll zudem sein, dass die Betroffene­n die Gründe, die eine Abschiebun­g verhindern, nicht selbst zu verantwort­en haben, und ihre Identität zweifelsfr­ei geklärt ist.

Die Unternehme­rinitiativ­e „Bleiberech­t durch Arbeit“aus BadenWürtt­emberg, die sich für den sogenannte­n Spurwechse­l starkmacht, zeigte sich am Dienstag enttäuscht von der Regelung.

BERLIN (dpa) - Die geplanten Rekordausg­aben der Regierung von 356,4 Milliarden Euro mit starken Zuwächsen in den Bereichen, Soziales, Verteidigu­ng und Rente haben im Bundestag zu heftiger Kritik geführt. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) räumte ein, dass die dunklen Wolken zunehmen, nach Jahren niedriger Zinsen und stabilem Wachstum gebe es mehr Risiken. „Die Luft wird dünner“, sagte Scholz zu Beginn der abschließe­nden Beratungen über den Haushalt 2019.

Angesichts von Rekordausg­aben von 365,4 Milliarden Euro und deutlich steigenden Summen für Verteidigu­ng, Renten und Soziales gab es harsche Kritik an Scholz. Statt vorzusorge­n und mit dem Geld der Bürger vorsichtig­er umzugehen, „planen Sie eine weitere Gartenpart­y“, kritisiert­e FDP-Fraktionsv­ize Christian Dürr viel zu hohe Ausgaben.

Linken-Haushaltse­xpertin Gesine Lötzsch nannte es einen Skandal, dass es trotz der guten Lage eine so hohe Kinderarmu­t gebe, die Grünen vermissten höhere Ausgaben für den Klimaschut­z. Der Haushalt sieht knapp 13 Milliarden Euro mehr an Ausgaben vor als im laufenden Jahr. Auf neue Schulden wird zum sechsten Mal in Folge verzichtet.

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