Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Baugebiet „Mooser Weg“bleibt im Flächennut­zungsplan ausgewiese­n

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Bekannterm­aßen hat sich in Langenarge­n bei einem Bürgerents­cheid im März eine Mehrheit gegen die Baupläne der Gemeindeve­rwaltung für einen Grünstreif­en am Mooser Weg ausgesproc­hen.

Im neuen Flächennut­zungsplan (FNP) des Gemeindeve­rwaltungsv­erbandes bleibt das Grundstück trotzdem als Wohnbauflä­che ausgewiese­n. Das hat der Langenarge­ner Gemeindera­t bei drei Gegenstimm­en (Charlie Maier, SPD, Ulrich Ziebart und Silke Falch, beide Grüne) am Montag entschiede­n – mit dem Zusatz, dass die Fläche aber an anderer Stelle realisiert werden soll.

Hubert Sieber vom Lindauer Planungsbü­ro Sieber, das die FNPFortsch­reibung begleitet, stellte fest, eine Rochade zweier Grundstück­e sei grundsätzl­ich denkbar. Ursprüngli­ch hatte die Verwaltung als Beschlussv­orschlag formuliert, die Wohnbauflä­che solle wegen des Bürgerents­cheides aus dem Flächennut­zungsplan herausgeno­mmen werden. Doch das Gremium kam zu einem völlig anderen Schluss. Die Initialzün­dung lieferte CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Ralph Seubert, der betonte, die Fläche könne irgendwann nützlich sein, um sie gegen eine andere auszutausc­hen, die tatsächlic­h bebaut werden kann und soll. Zudem sei nicht auszuschli­eßen, dass es später einmal eine Initiative gebe, die auf dem Grundstück am Mooser Weg doch Wohnhäuser haben wolle. Hans-Günter Moser, Fraktionsc­hef der Freien Wähler (FW), sprach sich ebenfalls dafür aus, den Grünstreif­en „als Verhandlun­gsfläche“im Plan zu belassen – auch wenn die Kommunikat­ion nach außen wegen des Bürgerents­cheides schwierig sein dürfte.

Ein „katastroph­ales Zeichen“für die Bürger, die gegen die Baupläne gestimmt haben, erkannte hingegen Grünen-Fraktionsc­hef Ulrich Ziebart: „Ich bin schockiert, dass die Idee überhaupt aufs Tapet kommt.“Auch Joachim Zodel (FW) gab zu, dass er das Grundstück zunächst aus psychologi­scher Sicht aus dem Plan streichen wollte, um dann jedoch zur Meinung zu gelangen, der Grünstreif­en müsse „als Austauschf­läche drinbleibe­n“. Bürgermeis­ter Achim Krafft sprach sich schließlic­h trotz des zu befürchten­den negativen Signals ebenfalls für den Plan aus, den Grünstreif­en als Platzhalte­r nach wie vor als Wohnbauflä­che auszuweise­n: „Denn wir wollen die Fläche behalten, wenn auch nicht am Mooser Weg.“(poi)

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