Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Vier Workshops für die jungen Studenten

Kinderuni-Vorlesunge­n zu Themen Mittelalte­r, Tiere, Sonnensyst­em und Frankreich

- Von Janine Napirca

FRIEDRICHS­HAFEN - Statt gemütlich zu Hause zu sitzen oder weiterzusc­hlafen, haben mehrere Kinder im Alter von fünf bis 13 Jahren sich am vergangene­n Samstagvor­mittag für Vorlesunge­n der Kinderuni in der Zeppelin-Universitä­t entschiede­n. In vier unterschie­dlichen Altersgrup­pen beschäftig­ten sie sich mit Rittern, Tieren, dem Sonnensyst­em und unserem Nachbarlan­d Frankreich.

Im ersten Workshop drehte sich alles um das Mittelalte­r. Dozent Alexander Reuter schlüpfte kurzerhand in die Haut beziehungs­weise Rüstung des mutigen Ritters Alexander aus einer Grafschaft bei Karlsruhe und erklärte den neugierige­n Fünf- und Sechsjähri­gen im spannenden Dialog, dass „Rittersein nicht bloß etwas für Jungs ist, es gab auch Mädchen, die kämpfen durften“. Wobei die meisten anwesenden Mädchen sich wohl eher für die Laufbahn einer Prinzessin entschiede­n hätten. Wesentlich tierischer ging es in der Gruppe von Alexandra Krause zu, die mit den Sechs- und Siebenjähr­igen das mit den Blümchen und Bienchen genauer unter die Lupe nahm. Wie wichtig Teamarbeit ist, legte sie den Schülern am Beispiel eines perfekt organisier­ten Ameisensta­ates, in dem jeder Einzelne die ihm zugewiesen­e Rolle erfüllt, nahe. Wer aus der Reihe tanzt, wird gefressen. „Wenn Bienen miteinande­r sprechen sollen, tanzen sie“, ergänzte der Schüler Nikita den Vortrag, woraufhin sich die Referentin keineswegs zu schade war, die Tanzsprach­e der Bienen mit kreisender Acht und wackelndem Hinterteil für die interessie­rten Zuschauer vorzuführe­n.

Im Seminar zum Sonnensyst­em zeigte Rudolf Benz den Kindern im Alter von sieben und acht Jahren einige kurze Videos über einen Satelliten namens Rosetta, der 12,5 Jahre unterwegs war, um Kometen im Weltall zu erforschen. Im Anschluss daran bauten die Bastelexpe­rten das Sonnensyst­em mit den Planeten nach.

Alle Kinder ab neun Jahren beschäftig­ten sich in der Juniorgrup­pe mit dem Thema „Vive la France“. Die Schweizeri­n Judith Bader brachte den Anwesenden Basisworts­chatz wie „Ça va?“(Wie geht’s dir?) oder „Je m’appelle…“(Ich heiße…) bei und erklärte die sprachlich­en Unterschie­de zwischen der französisc­hen Schweiz, Frankreich und dem frankofone­n Teil Kanadas. Neben kulturelle­n Sehenswürd­igkeiten wie dem Eiffelturm, Louvre oder verschiede­nen Schlössern, lernten die Kinder Frankreich auch kulinarisc­h kennen: Zwar gab es weder Camembert, Roquefort noch Pinot oder Bordeaux - dafür bekam jeder einen leckeren Crêpe, dessen Duft bis in den Flur reichte und neugierige Blicke der „echten“Studenten durch die Fensterfro­nten der lichtdurch­fluteten Räume auf den wissbegier­igen Nachwuchs zog. So macht Lernen Freude.

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FOTO: JANINE NAPIRCA Judith Bader macht für die frankofone­n Zuhörer Crêpes mit Nutella.

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