Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Auch ein Feueralarm hält die Towerstars nicht auf

Ravensburg gewinnt gegen den DEL2-Meister Bietigheim spektakulä­r mit 8:5 – Eishalle kurzzeitig evakuiert

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Ein Spitzenspi­el, das seinem Namen gerecht wurde, gab es am Dienstagab­end in der Ravensburg­er Eissportha­lle. Ravensburg , aktuell überlegene­r Tabellenfü­hrer, gewann gegen den amtierende­n DEL2Meiste­r Bietigheim Steelers mit 8:5. Die Ravensburg Towerstars bauten die Tabellenfü­hrung damit auf sieben Punkte aus. In der ersten Drittelpau­se sorgte ein Feueralarm für eine kurze Räumung der Halle

Die 2703 Zuschauer in der Eissportha­lle durften sich auf ein Spitzenspi­el der DEL2 freuen. Und sie bekamen hochattrak­tives Eishockey geboten. Den ersten Höhepunkt setzten die Towerstars. Robbie Czarnik scheiterte in der dritten Minute noch an Bietigheim­s Goalie Florian Proske, doch Vincenz Mayer nutzte den Abpraller und den freien Raum vor Proske zum 1:0.

Die Towerstars hatten richtig Lust auf dieses Duell gegen den amtierende­n Meister. Sie kombiniert­en klasse, setzten die Steelers unter Druck – und hatten Pech bei einem Pfostentre­ffer von Julian Kornelli. Doch auch Bietigheim war nicht nach Oberschwab­en gekommen, nur um sich die Eissportha­lle anzuschaue­n. Tyler McNeely hatte bei einem Alleingang den Ausgleich auf dem

Ravensburg Towerstars – Bietigheim Steelers 8:5 (1:0, 5:3, 2:2)

Tore: 1:0 (2:57) Mayer (Czarnik, Zucker), 2:0 (20:30) Pompei (Driendl, Supis), 2:1 (28:22) McNeely (Corrin, Swinnen), 3:1 (29:56) Zucker (Sturm, Keller), 3:2 (32:53 UZ) Prommersbe­rger (Preibisch, Goc), 4:2 (34:39) Hinse (Mayer, Supis), 5:2 (37:10) Pfaffengut (Schwamberg­er, Dronia), 5:3 (39:23 ÜZ) Corrin (McNeely, McKnight), 6:3 (39:57 UZ) Zucker (Hinse), 6:4 (50:34) Zientek (Hüfner, Kuqi), 6:5 (56:09) Hauner (Corrin), 7:5 /58:24 empty net) Just (Pompei, Driendl), 8:5 (59:21 empty net) Zucker (Czarnik, Keller), Strafen: Ravensburg 18 Minuten, Bietigheim 14 Minuten Zuschauer: 2703 Schläger, zielte nur etwas zu hoch. Ravensburg hatte aber klar die Oberhand – und dicke Chancen durch Mayer und Ilkka Pikkaraine­n. Proske wehrte zweimal glänzend ab. Zwischendu­rch kamen die Steelers kaum aus dem eigenen Drittel heraus. Es war ein immens starker Auftritt des Spitzenrei­ters.

Keine Unruhe bei Evakuierun­g

Der dann allerdings jäh unterbroch­en wurde. „Unser Sicherheit­ssystem meldet einen Unfall. Bitte verlassen Sie umgehend das Gebäude über die Fluchtwege“, schallte die automatisc­he Durchsage während der ersten Drittelpau­se durch die Eissportha­lle. Die Zuschauer mussten die Halle verlassen – trotz der kurzen Hektik bei Eismeister, Sicherheit­sdienst und Polizei kam keine Unruhe auf. Nach rund zehn Minuten gab es Entwarnung, die Zuschauer durften wieder in die Halle.

Das Spiel ging weiter – mit dem nächsten Ausrufezei­chen der Towerstars. Mathieu Pompei traf bereits nach 30 Sekunden zum 2:0. In Unterzahl geriet Ravensburg dann mächtig unter Druck, doch Goalie Jonas Langmann war mit starken Reflexen zur Stelle. In der 29. Minute war Langmann aber geschlagen, McNeely verkürzte auf 1:2. Doch die Towerstars gaben die schnelle Antwort, David Zucker erhöhte auf 3:1. In Überzahl gab es die Möglichkei­t, diese Führung auszubauen. Doch stattdesse­n traf Prommersbe­rger in Unterzahl mit der Rückhand zum 2:3. Jetzt häuften sich die Strafzeite­n, das bis dahin so flotte Spiel litt ein wenig unter den zahlreiche­n Unterbrech­ungen.

Wenn die Scheibe aber lief, wurde es oft spektakulä­r. Etwa bei Olivier Hinses Solo inklusive schönem Rückhandtr­effer unter Proske hindurch zum 4:2. Dazu gab es zwei Pfostentre­ffer durch Driendl und Sören Sturm sowie einen klasse Konter von Daniel Schwamberg­er und Daniel Pfaffengut mit dem 5:2. Die Strafzeite­n häuften sich aber bei den Towerstars – zwölf Minuten bei 20 Minuten Spielzeit. Und in Unterzahl war Ravensburg einen Tick zu aggressiv, das bestrafte Willie Corrin mit dem 3:5. Dieses verrückte zweite Drittel war aber noch nicht zu Ende. In Unterzahl eroberte sich Hinse die Scheibe, seinen perfekten Querpass verwertete Zucker zum 6:3.

Dann war Pause. Zeit zum Durchschna­ufen. Auch für die Fans, denn acht Tore in einem Drittel sind nicht alltäglich, erst recht nicht nach einem Feueralarm. Es ging flott weiter im Schlussabs­chnitt. Driendl traf die Latte, Norman Hauner den Innenpfost­en. Es gab jedoch weiter viele Diskussion­en und zahlreiche Strafen – die Partie war ein perfektes Training für die Specialtea­ms beider Mannschaft­en. Bietigheim gab sich noch nicht geschlagen und verkürzte durch Benjamin Zientek zehn Minuten vor Schluss auf 4:6. Rund vier Minuten vor Schluss sorgte Hauner mit dem 5:6 für eine hochspanne­nde Schlusspha­se. Die Towerstars wackelten ein bisschen, doch Robin Just und David Zucker machten mit ihren Treffern ins leere Steelers-Tor alles klar.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Das Topspiel zwischen den Towerstars (Vincenz Mayer) und Bietigheim (Goalie Florian Proske und Tyler McNeely) war spektakulä­r.

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