Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Die Linke“kritisiert Kosten für Abendveranstaltung
Die Kosten für die Ausrichtung der Nationalen Maritimen Konferenz werden auf 450 000 bis 500 000 Euro geschätzt. Diese werden sich Bund, Land und der regionale Partner zu je einem Drittel teilen. Die regionale Partnerschaft wiederum teilen sich die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis, auf die jeweils 75 000 bis 83 500 Euro entfielen. Bewilligt haben Kreistag und Gemeinderat darüber hinaus mögliche Mehrkosten in Höhe von maximal 20 Prozent, außerdem je 40 000 Euro für eine Abendveranstaltung, die auch bei den vergangenen Maritimen Konferenzen jeweils der regionale Partner alleine finanziert hat. Unterm Strich sind für den Bodenseekreis und die Stadt Friedrichshafen jeweils bis zu 140 000 Euro eingeplant. Sowohl im Häfler Rathaus als auch im Landratsamt hält man diese Investition für sinnvoll.
„Wir versprechen uns zahlreiche positive Effekte für Stadt und Region“, teilt die Presseabteilung der Stadtverwaltung mit. Schließlich seien Friedrichshafen und der Bodenseekreis Standort für wichtige Unternehmen der maritimen Zulieferindustrie, die im Umfeld der Konferenz gezielt ihre Produkte und Dienstleistungen und sich selbst als Arbeitgeber präsentieren könnten. Außerdem bringe so eine Konferenz auch touristische Werbung für die Region sowie Umsätze für Tagungshotellerie und Gastronomie. Eine Einschätzung, die auf Argumenten der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis basiert, die man auch im Landratsamt teilt – und mit deutlichen Mehrheiten auch in den politischen Gremien. Auf herbe Kritik der Partei „Die Linke“stoßen allerdings die für die Abendveranstaltung vorgesehenen 80 000 Euro. Mit ihren Steuergeldern würden die Bürger „unfreiwillig Sponsoren eines vergnüglichen Abends einer eingeladenen High Society aus Politik, Wirtschaft und Verbänden“, schreibt Kreisrat Roland Biniossek in einem per E-Mail verschickten Kommentar. Diese „High Society“tanze dann „dreist auf der Nase des Volkes herum“. (li)