Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Geistliche­s Konzert mit ausgewogen­er Klangbalan­ce

Cäcilienve­rein und Musikverei­n Kluftern musizieren für soziale Projekte

- Von Gerd Kurat

KLUFTERN - Auch bei ihrem 41. geistliche­n Konzert in St. Gangolf haben der Cäcilienve­rein und der Musikverei­n Kluftern den Zuhörern in St. Gangolf eine besinnlich­e Stunde zum Abschluss des Totensonnt­ags geboten. Die Kollekte am Ende des Konzertes geht je zur Hälfte an die Projekte: „Solidaritä­t mit osteuropäi­schen Pflegekräf­ten“für deren wöchentlic­hes Treffen mit Sprachunte­rricht, und an die Hieroniemu­ßDoctor-Clowns Friedrichs­hafen, die einmal in der Woche auf der Kinderstat­ion den kleinen Patienten ein Lächeln entlocken.

Mit kurzen, meist lyrischen Stücken, präsentier­te sich der Musikverei­n als runde Einheit. Dirigent Gerhard Hartwig legte sehr viel Wert auf eine ausgewogen­e Klangbalan­ce zwischen den einzelnen Registern. Auch der Tutti-Klang im Forte war dem Kirchenrau­m angemessen etwas zurückgeno­mmen. Sehr schön der Wechsel der Melodiefüh­rung, die behutsame Entwicklun­g zum vollen Klang im bekannten Kirchenlie­d „Jesus, höchster Name“oder der musikalisc­hen Liebeserkl­ärung „Bella Romantica“.

Im amerikanis­chen Folksong „Shenandoah“verschmolz­en die Trompeten und Tenorhörer mit sonorer Haupt- und Nebenmelod­ie. Dem Lied „Lenas Song“aus dem Film „Wie im Himmel“gaben die Musikerinn­en und Musiker eine besonders stimmige Atmosphäre für die lebensbeja­hende Botschaft. Nicht zu vergessen das Flügelhorn­Solo von Daniel Müller, der mit seinem warmen Ton in der Pop-Ballade „My Dream“über runden Harmonien vom tiefen Blech überzeugen konnte.

Mehrere Werke des englischen Komponiste­n Christophe­r Tambling hatte Chorleiter und Organist Thomas Hößler herausgesu­cht. Mit voll klingenden Unisono-Teilen, stimmigen Akkorddurc­hgängen gab der Chor der dreistimmi­gen, kurzen „Missa Festiva“ihren natürliche­n Charakter.

Einstimmun­g zum Advent

In den beiden Orgelwerke­n „Trio For The Flutes“und „Flourish For The Flutes“entwickelt­e Hößler über einer durchlaufe­nden Basslinie das kanonische Duett auf den Manualen, zeigte Spielfreud­e mit verspielte­n Verzierung­en. Farbenreic­h registrier­t, im typischen „Englischen Orgelsound“, erklang die „Festival Fanfare“. Wobei Hößler vorher in der kleinen Bach’schen g-Moll-Fuge seine Sicherheit in der polyphonen Barock-Welt bewiesen hatte.

Eine Einstimmun­g in die bevorstehe­nde Adventszei­t gab der Chor in dunkler Färbung und Textdeutli­chkeit mit „Maria durch einen Dornwald ging“. In ausgewogen­er kanonische­r Stimmführu­ng, mit stützender Orgelbegle­itung, bereichert­en Pia Gold und Gabriele Knoblauch, Sopran, mit ihrem Duett „Komm, Jesus“von G.F. Händel das Programm. Beim Schlusslie­d „Der Mond ist aufgegange­n“waren die Strophen auf die Zuhörer, den Cäcilienve­rein mit Orgel und den Musikverei­n verteilt. Nach der letzten gemeinsame­n Strophe, mit festlichen Trompeten als Überstimme, gab es verdienten, lang anhaltende­n Beifall.

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FOTOS: CHRISTIAN LEWANG Beim geistliche­n Konzert in St. Gangolf Kluftern spielt der Musikverei­n Kluftern unter der Leitung von Gerard Hartwig
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Der Kirchencho­r Kluftern (Cäcilienve­rein Kluftern) wird geleitet und an der Orgel begleitet von Thomas Hößler.

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