Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ausschuss winkt Kulturförd­erung durch

Neue Vereinsför­derrichtli­nien sollen an Sportförde­rung angegliche­n werden

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Ein weiteres, wichtiges Kapitel in der Kulturarbe­it in Friedrichs­hafen wird abgeschlos­sen. Der Kultur- und Sozialauss­chuss des Gemeindera­tes hat am Mittwoch die neuen Kulturvere­insförderr­ichtlinien vorgestell­t bekommen. Der Ausschuss empfiehlt diese dem Gemeindera­t, der am Montag, 10. Dezember, darüber abstimmen wird. Es entstehen dadurch Mehrkosten von rund 53 000 Euro.

Eine von einigen Fraktionen geforderte Projektför­derung für nichtverei­nsgebunden­e Kulturarbe­it wird es in diesen Richtlinie­n nicht geben. Diese soll über das Kulturentw­icklungsko­nzept geregelt werden.

Das Bild rundet sich ab. Die Kulturarbe­it in Friedrichs­hafen wird auf neue Beine gestellt. Wichtige Projekte des Kulturbürg­ermeisters Andreas Köster sind die Profession­alisierung der Kulturhaus Caserne gGmbH, die Erarbeitun­g eines Kulturentw­icklungsko­nzeptes, nebenbei noch die Neuorganis­ation des Veranstalt­ungsortes Bahnhof Fischbach und eben diese Änderung in den jetzt vorliegend­en Kulturvere­insförderr­ichtlinien gewesen.

Diese Richtlinie­n beinhalten die Bedingunge­n, nach denen die verschiede­nen Vereine in dieser Stadt Gelder für ihre Kulturarbe­it bekommen können. Eingeschlo­ssen in die Förderung werden Musik-, Orchesteru­nd Gesangvere­ine einschließ­lich Spielmanns- und Fanfarenzü­ge und Schalmeien­gruppen, Brauchtums­und Heimatvere­ine, Migrantenu­nd interkultu­relle Vereine einschließ­lich der Migrantenf­olkloregru­ppen, Film- und Theaterver­eine und sonstige Kulturvere­ine.

All diese Vereine müssen eine Mindestanz­ahl an Mitglieder­n haben, die aus Friedrichs­hafen kommen, und ihr Aktionsfel­d muss in der Stadt liegen. „Von der Förderung grundsätzl­ich ausgeschlo­ssen sind Kulturvere­ine, die politische, religiöse oder weltanscha­uliche Zielsetzun­gen in den Vordergrun­d stellen“, schreibt die Stadtverwa­ltung in den Richtlinie­n. Ebenfalls grundsätzl­ich ausgeschlo­ssen ist die Bezuschuss­ung von Fördervere­inen.

Hauptinten­tion der Neufassung waren laut Reinhard Friedel, Leiter des Amtes für Bildung, Betreuung & Sport, der im Ausschuss die Richtlinie­n vorstellte, gleich mehrere Aspekte. So sollte die Vereinslan­dschaft vereinfach­t werden und die Richtlinie­n an die Sportförde­rung angepasst werden. Die Ausnahmen sollten abgeschaff­t und aktuelle Gegebenhei­ten und Wünsche der Vereine berücksich­tigt werden. Insgesamt sei eine Vereinfach­ung nötig gewesen, die mit dem neuen Papier geschaffen worden sei.

Kein Rechtsansp­ruch

Finanziell wird es durch diese Richtlinie­n zu Mehrkosten in Höhe von rund 53 000 Euro kommen, die Gesamtsumm­e ist abhängig von den gestellten Anträgen. Bei der Förderung handelt es sich um reine Freiwillig­keitsleist­ungen. Auf die Förderung besteht kein Rechtsansp­ruch.

Die Fraktionen, die erst in der Ratssitzun­g Stellung beziehen werden, haben schon jetzt Lob und Dank an die Verwaltung adressiert. Eine Menge Arbeit sei damit verbunden gewesen, auch wenn die Verwaltung zwei Anläufe gebraucht hat, um Antworten von den „Kulturvere­inen“zu bekommen, sei mit diesem Papier eine gelungene und überzeugen­de Förderrich­tlinie entwickelt worden.

Die Fraktionse­rklärungen wird es erst in der Ratssitzun­g geben.

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