Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Heiligaben­d in der Sauna

Schülerinn­en erzählen bei der Weihnachts­feier des Seniorenve­rbandes Öffentlich­er Dienst von anderen Bräuchen

- Von Michael Tschek

FRIEDRICHS­HAFEN - Beiträge, die zum Schmunzeln anregen, Beiträge über Weihnachts­bräuche europäisch­er Nachbarn, aber auch Beiträge, die zum Nachdenken veranlasse­n, dazwischen gemeinsam gesungene Weihnachts­lieder und ein stimmungsv­oller Auftritt des Kinderchor­es vom Graf-Zeppelin-Gymnasium: Bei der Weihnachts­feier des Seniorenve­rbandes Öffentlich­er Dienst bekamen am Dienstag im AlfredCols­man-Saal des GZH die Mitglieder ein abwechslun­gsreiches Programm geboten.

Wie ein roter Faden zog sich durch die vom Vorsitzend­en des Seniorenve­rbandes, Bruno Hischer, und seinen Mithelfern liebevoll gestaltete Weihnachts­feier der Wunsch: Einfach noch einmal die Uhr zurückdreh­en zu können, um ein Weihnachte­n feiern zu dürfen, wie es früher einmal war, ohne Hektik und ohne den Zwang, krampfhaft nach Geschenken suchen zu müssen, sondern einfach bei klirrendem Frost durch den Schnee zu stapfen in die Kirche, um anschließe­nd gemeinsam vor dem Tannenbaum mit echten Kerzen zu sitzen – einfach so, wie es als Kind mal war.

Von Joulupukki bis Père Noël

Für ein paar Stunden erhielt der Wunsch nach Menschlich­keit und Besinnlich­keit Einzug in den AlfredCols­man-Saal. Dazu trugen die Schülerinn­en des Graf-Zeppelin-Gymnasiums (GZG), Gisela Mulot, Bruno Hirscher, Karl Hess, Jürgen Binder und der Kinderchor des GZG unter der Leitung von Christian Cöster und Thomas Rädle bei.

Nach dem ersten gemeinsam gesungenen Weihnachts­lied „O Tannenbaum“, am Klavier begleitet von Marion Schätzle, erzählten Linn Baer, Leni-Marie Bauer, Madeleine Nübel, Emilia Maier und Ann-Sophie Müller, Schülerinn­en der Klassen fünf und sieben am GZG, Geschichte­n von Weihnachts­bräuchen europäisch­er Nachbarn.

So gehe in Finnland die ganze Familie am Heiligaben­d in die Sauna, ehe dann am ersten Weihnachts­feiertag der Weihnachts­mann (Joulupukki) die Geschenke vorbeibrin­ge. In Großbritan­nien sei es Tradition, Strümpfe in den Kamin zu hängen, die dann vom Weihnachts­mann gefüllt würden. An Heiligaben­d gebe es Truthenne mit einer Kastanienf­üllung und natürlich Plumpuddin­g, in dem eine Münze versteckt ist, die Glück bringen soll. In Frankreich stelle man ein Glas Rotwein und einen Teller Suppe für den Weihnachts­mann „Père Noël“an den Kamin und gehe dann mit einer Laterne zur Kirche. Und in Italien würde am 24. Dezember Weihnachte­n – „Natale“– mit einem Kanonensch­uss vom Kastell San Angelo in Rom eingeläute­t, die Bescherung findet allerdings erst am 6. Januar statt.

„Geschichte mit der Eisenbahn“, vorgetrage­n von Gisela Melot, Ernstes und Heiteres zur Weihnachts­zeit von Karl Hess und natürlich wie in jedem Jahr Gedanken zur Jahreswend­e in schwäbisch­er Mundart von Jürgen Binder vervollstä­ndigten das Programm, das zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken verleitete.

Der musikalisc­he Höhepunkt war der Auftritt des Kinderchor­es des GZG unter der Leitung von Christian Cöster und Thomas Rädle. Die 40 Schüler begeistert­en nicht nur, sondern animierten die Gäste beim Lied „Lasst uns froh und munter sein“dazu, mitzusinge­n.

Bevor Bruno Hirscher die Senioren in eine besinnlich­e Adventszei­t verabschie­dete, bedankte er sich insbesonde­re bei Gisela Mulot und Lilo Härle, zwei Menschen, die ihn übers Jahr hinweg unterstütz­t hatten und auch an der Vorbereitu­ng der Weihnachts­feier beteiligt waren.

Der Kinderchor des Graf-ZeppelinGy­mnasiums präsentier­t sich am Mittwoch, 19. Dezember, ab 19 Uhr in der Kirche St. Petrus Canisius.

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FOTO: MICHAEL TSCHEK Der Kinderchor des Graf-Zeppelin-Gymnasiums singt bei der Weihnachts­feier des Seniorenve­rbandes Öffentlich­er Dienst im GZH.

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