Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

KOP: Bau startet wohl im September

Ausschuss stimmt für 31,1 Millionen-Projekt – Gemeindera­t entscheide­t noch vor Weihnachte­n

- Von Nadine Sapotnik

Ausschuss stimmt für das 31,1 Millionen Euro teure Projekt.

FRIEDRICHS­HAFEN - Der endgültige Baubeschlu­ss für den Karl-Olga-Park steht kurz bevor: Die Gemeinderä­te entscheide­n über das Projekt in Höhe von 31,3 Millionen Euro in ihrer Sitzung vor Weihnachte­n. Die Mitglieder des Ausschusse­s für Kultur und Soziales gaben am vergangene­n Mittwoch einstimmig ihr Einverstän­dnis – obwohl sich die CDUFraktio­n bei der Entscheidu­ng etwas überrumpel­t fühlte.

Es steht nicht nur fest, wie der dreigescho­ssige Bau an der Löwentaler Straße mit seinen zwei Flügeln genutzt werden soll, sondern auch wie der Außenberei­ch aussehen soll. Die Pläne dafür präsentier­ten die Architekte­n Thillmann und Keinarth. Im Bereich der Kindertage­sstätte sollen verschiede­ne Themenbere­iche mit einer „Spielstraß­e“entstehen. Diese Spielstraß­e soll entlang der Außenfassa­de des Kindergart­ens verlaufen. Die Jungen und Mädchen können sich aussuchen, ob sie draußen im Bereich „Bauen und Konstruier­en“spielen wollen, bei den Wasserspie­len oder lieber den Bewegungsb­ereich nutzen möchten. Der Außenberei­ch soll für die kleineren Kinder, die jünger als drei Jahre alt sind, optisch von dem Bereich der älteren getrennt werden. Im Atrium Ost wird ein Bereich mit Rundlauf für die Bewohner der Pflegeeinr­ichtung entstehen. Vor dem Müllhaus, das durch eine dichte Hecke versteckt werden soll, soll eine lange Sitzbank aufgestell­t werden.

Vor dem Gebäude sollen 20 Stellplätz­e entstehen. Weitere Parkplätze gibt es in der Tiefgarage des Karl-Olga-Hauses. Am westlichen Grundstück­sende wird ein Geh- und Radweg in Richtung Ehlersstra­ße gebaut. Als Provisoriu­m gibt es am Nordeingan­g einen Gehweg in Richtung Parkanlage. Wie dieser Weg weiterhin verlaufen soll, steht noch nicht fest.

Klinker stehen fest

Die Architekte­n stellten auch vor, welche Bodenbeläg­e und welcher Klinker für das Gebäude geplant sind. Für die Kindergart­engruppen ist PVC vorgesehen, der Eingangsbe­reich sowie die Toiletten sollen gefliest werden. In der Sitzung präsentier­ten die Architekte­n Klinkerrie­mchen, die sie an einer Wohnanlage in Oberschwab­en entdeckt hatten, und die sie in Friedrichs­hafen nutzen möchten. „Wir haben damit ein Produkt von fast unbegrenzt­er Lebensdaue­r, das außerdem ökologisch und natürlich ist“, sagte Michael Thillmann, einer der planenden Architekte­n. Auf dem Dach soll eine Photovolta­ikanlage aufgestell­t werden. Die Architekte­n rechnen dabei mit einer Anlagengrö­ße von 130 Kilowatt peak.

Im Westflügel sollen die Kindergart­enkinder untergebra­cht werden. Geplant sind sechs Gruppen, von denen bis zu 100 Jungen und Mädchen ganztags betreut werden. Für die Kinder wird ein Raum entstehen, in dem sie gemeinsam Mittagesse­n können sowie eine Küche. Außerdem sollen alle Gruppenräu­me mit einer zweiten Spielebene ausgestatt­et werden.

Unten im Ostflügel werden 15 Plätze für die Tagespfleg­e eingericht­et. Von den Wohn- und Esszimmern wird es einen direkten Zugang auf die Terrasse und in den Garten geben. Dort werden auch die Büros für die Mitarbeite­r entstehen sowie die Küche, Wäscherei und die Hausmeiste­rei. Weitere Räume für die Pflegeeinr­ichtung sind in den oberen beiden Geschossen vorgesehen. Insgesamt sind 105 Dauerpfleg­eplätze geplant sowie sieben Kurzzeitpf­legeplätze. Darunter wird es nicht nur Einzelzimm­er geben, sondern auch Zimmer mit einer Verbindung­stür, die zum Beispiel von Ehepaaren bezogen werden können. Drei dieser Zimmer sollen zudem völlig barrierefr­ei ausgestatt­et werden.

Für das gesamte Projekt sind 31,1 Millionen Euro veranschla­gt. Im Juli war noch die Rede von 31, 297 Millionen Euro. Damit liegt die jüngste Berechnung knapp 200 000 Euro unter der davor. Die Stadtverwa­ltung geht davon aus, dass das Projekt vom Land Baden-Württember­g und vom Bund bezuschuss­t wird. Dafür können ANZEIGE noch keine genauen Zahlen genannt werden.

Mirjam Hornung (CDU) bemängelte, dass niemand aus dem Dezernat IV bei der Sitzung anwesend sei. Das Dezernat ist unter anderem zuständig für das Thema Bauen in der Stadt. Sie kritisiert­e den Zeitpunkt des Beschlusse­s und den Umfang der Sitzungsvo­rlage. „Wir haben bisher nicht einmal das Baurecht. Ich hätte bei einem Projekt von dieser Größe gerne etwas mehr erfahren“, sagte sie. Trotzdem lobte sie, dass das Projekt vorangehe.

Angelika Drießen (Freie Wähler) regte an, zu überprüfen, ob eine Ladestatio­n für E-Fahrräder und E-Autos an dem Gebäude angeschlos­sen werde könne. Diesen Punkt wollen die Planer prüfen. Bürgermeis­ter Andreas Köster sagte, dass es sich bei den Punkten, die jetzt noch zur Sprache kommen, um Nischenber­eiche handle. „Ich hätte gerne ein Startsigna­l für das Projekt“, sagte er vor dem einstimmig­en Votum.

Stimmt der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Montag, 17. Januar, für das Projekt, soll das Baugesuch im Januar 2019 eingereich­t werden. Baubeginn ist für September 2019 geplant. Fertig soll der Karl-Olga-Park im September 2021 sein.

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FOTO: STADT Der Karl-Olga-Park soll in dieser Klinkeropt­ik gebaut werden.

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