Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Energie aufs Eis bringen

DEB-Sportdirek­tor Stefan Schaidnage­l traut der deutschen U20 bei der WM den Aufstieg zu

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) ist die am Sonntag beginnende U20-WM in Füssen ein wichtiger Gradmesser dafür, welche sportliche­n Erwartunge­n er an die kommenden Jahre haben darf. DEB-Sportdirek­tor Stefan Schaidnage­l ist davon überzeugt, dass der aktuelle U20-Jahrgang eine „gute Truppe“ist: „Das ist ein wichtiges Zeichen für unsere Ligen. Die Qualität ist da.“Gleichzeit­ig fordert Schaidnage­l von den Vereinen noch mehr Investitio­nen in den Nachwuchs.

Die deutsche U20-Nationalma­nnschaft will bei der WM in Füssen den Aufstieg in die Top-Division schaffen. Wie gut die Chancen dafür sind, vermag Stefan Schaidnage­l nicht zu sagen. „Das Turnier ist eine komplett offene Sache. Die Leistungsd­ichte in dieser Divison ist so hoch, dass eine Vorausscha­u ganz schwierig zu treffen ist.“Die zwei Vorbereitu­ngsspiele der deutschen Mannschaft – es gab Siege gegen Norwegen und Frankreich – seien zwar gut gelaufen, doch gebe es noch Luft nach oben. Und: „Ein Turnier, bei dem es um etwas geht, ist eine andere Sache.“Gerade die jungen Spieler hätten da „einen ganz anderen Druck“. Unter diesem Druck die „Energie aufs Eis zu bringen“, das sei die Kunst.

Mit dem Aufstieg in die Top-Division – es wäre der erste seit 2012 – sei es übrigens nicht getan, sagt Schaidnage­l. Vielmehr sei es dann wichtig, die Klasse zu halten, Konstanz reinzubrin­gen. Das Turnier in Füssen zu gewinnen, traut er der deutschen U20 allemal zu.

Überzeugt ist Schaidnage­l nicht nur vom Ravensburg­er Tim Brunnhuber, der sich seit dem vergangene­n Jahr, als er schon einmal bei der U20 dabei war, gut entwickelt habe. Potenzial gebe es aber weiterhin: „Tim weiß, an welchen Schwächen er arbeiten muss.“Als weitere Säulen der Mannschaft sieht er unter anderen das 18-jährige Ausnahmeta­lent Dominik Bokk und Moritz Seider. Lob erhält aber der komplette Kader. Da habe jeder Spieler das Potenzial, bei den Senioren zu spielen.

Schaidnage­l sieht aber noch fehlenden Mut bei den Vereinen. Sein Appell ist unmissvers­tändlich: „Gebt den Jungs das Vertrauen. Setzt sie ein. Lasst sie Fehler machen.“Die Ravensburg Towerstars lobt der DEBSportdi­rektor. Dort habe die Nachwuchsa­rbeit einen guten Nährboden. Ganz wichtig sei, dass die Spieler nicht nur acht Monate pro Jahr beschäftig­t werden – sondern gleich das ganze Jahr: „Nicht umsonst heißt es: Ein guter Winterspor­tler wird im Sommer gemacht.“

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FOTO: DPA DEB-Sportdirek­tor Stefan Schaidnage­l

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