Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Djarama bedeutet Danke
Meckenbeurer Hilfsprojekt unterstützt Projekte im westafrikanischen Guinea
MECKENBEUREN/KASSERY - Der Name Djarama bedeutet Danke und Willkommen und steht für ein Hilfsprojekt in Guinea in Westafrika. Ein gleichnamiger Verein mit Sitz in Meckenbeuren baut dort in privater Initiative Brunnen, hilft Familien in Not und hat im Dorf Kassery eine Schule gebaut, deren Betrieb und baulichen Unterhalt sie fördert. So finanziert der Verein für die inzwischen gut hundert Schüler zusätzlich zum staatlich angestellten Lehrer eine weitere Lehrkraft.
Mit der diesjährigen Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“unterstützt die Schwäbische Zeitung neben anderen Hilfsprojekten auch Djarama. Ziel ist auch hier, Fluchtursachen nachhaltig zu bekämpfen und den Menschen dort ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Ins Leben gerufen wurde die Hilfsaktion Djarama und der gemeinnützige Verein von Solomon Bah und seiner Frau Anke. Die Familie Bah lebt seit vielen Jahren in Liebenau. Wie Solomon und Anke Bah zu diesem inzwischen sehr erfolgreichen Engagement in Guinea gefunden haben, hat Anke Bah in einem Pressegespräch erzählt.
1997 reiste sie erstmals zusammen mit ihrem Mann in dessen Heimat und lernte dabei die dortigen, wie sie sagt, für uns unfassbaren Lebensbedingungen kennen. Besonders betroffen gemacht habe sie dabei die Tatsache, dass die Menschen gut fünf Kilometer Weg zurücklegen müssen, um Wasser für das tägliche Leben zu organisieren. Sehr schnell sei sie zusammen mit ihrem Mann auf die Idee gekommen, zu helfen und gemeinsam mit den Menschen dort Brunnen zu bauen.
So sei bereits 2002 der erste der inzwischen 17 bis zu 15 Meter tiefen Brunnen entstanden und man habe bei den Freunden in der Heimat um Spenden gebeten. Der Verein „Djarama“entstand und wird inzwischen von Tochter Yacine Bah geleitet. Ziel des Vereins ist es, die begonnenen Projekte, zu denen inzwischen auch eine Schule gehört, weiterzuentwickeln und nachhaltig zu finanzieren, um den Betrieb und die Bausubstanzen zu sichern. Um dies sicherzustellen, reist Solomon Bah jährlich nach Kassery, um die Situation vor Ort zu sichten und notwendige Maßnahmen einzuleiten.
Bei seinem letzten Besuch musste Solomon Bah feststellen, dass sich auch in seiner Heimat die ersten Folgen der Klimaveränderung bemerkbar machen. Die Regenzeit wird, so die bittere Erfahrung, intensiver und hat bereits mehrere Brunnen unterspült und somit unbrauchbar gemacht. Aufwendige Reparaturen sowie der Bau neuer Brunnen sind unaufschiebbar.
Auch deshalb freuen sich Familie Bah und alle Vereinsverantwortlichen über die Hilfe durch die Weihnachtsspendenaktion „Helfen bringt Freude“. Dabei betonen Solomon und Anke Bah, dass sie sich sehr wohl über Spenden freuen, dass ihnen aber die Werbung für ihren Verein und die Wertschätzung der Arbeit vieler Ehrenamtlicher zugunsten besserer Lebensbedingungen in Kassery in Guinea genauso sehr am Herzen liegen.