Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Großer Kampf und Daniel Malescha

VfB Friedrichs­hafen macht gegen die United Volleys aus einem 0:2 ein 3:2 (21:25, 21:25, 25.23, 25:18, 15:12)

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Als Daniel Malescha, Diagonalan­greifer des VfB Friedrichs­hafen, am Sonntagabe­nd den zweiten Matchball seiner Mannschaft gegen die United Volleys Rhein Main im Tiebreak auf den Boden brachte, da hätten ihn am liebsten alle 2290 Zuschauer in der ZFArena geherzt. Mit 23 Punkten war er nicht nur der beste Angreifer der Häfler – er hielt seine Mannschaft nach einem starken dritten Satz im Spiel. Am Ende hieß es 3:2 (21:25, 21:25, 25:23, 25:18, 15:12) für das Heimteam nach großem Kampf.

Es gibt Spiele, die bleiben einem noch lange in Erinnerung. Nich nur wegen des Ergebnisse­s, sondern wegen der Art und Weise, wie es zustande kam. Die United Volleys Rhein Main hatten fast eine Stunde lang in Friedrichs­hafen alles im Griff. Zuspieler Adam Kocian bediente seine Angreifer nach Belieben. Ob der ehemalige Häfler Sebastian Schwarz, Moritz Karlitzek, Milija Mrdak oder die Mittelbloc­ker Lukas van Berkel sowie Georg Escher: Alle bereiteten der VfB-Annahme große Probleme.

Der Grund: Neben Außenangre­ifer Athanasios Protopsalt­is (Wadenprobl­eme) hatte David Sossenheim­er diese Woche aufgrund einer Grippe fast nicht trainieren können. So mussten es Michal Petras und Thilo Späth-Westerholt richten. Die Annahme funktionie­rte nur teilweise, nach einer Stunde sah man in der Häfler ZF-Arena viele ratlose Gesichter.

0:2-Rückstand und was tun? Beim Stande von 6:7 kam der angeschlag­ene Sossenheim­er für Thilo SpäthWeste­rholt ins Spiel. Und auch Andreas Takvam spielte für Jakob Günthör in der Mitte. Den zweiten Satzball nutzte Malescha, indem er Moritz Karlitzek blockte. Der Diagonalan­greifer hatte diesen dritten Durchgang (25:23) fast alleine getragen, 82 Prozent Effektivit­ät im Angriff – ein Spitzenwer­t.

War das die Wende? So richtig glauben wollte es keiner, aber gehofft hatten es alle. „Wir haben zwei Sätze lang aus einem Guss gespielt und dann klappte sehr wenig“, sagte United Volleys Libero Julian Zenger. Zu wenig, müsste man sagen, um den VfB auch in Durchgang vier kleinzuhal­ten. „Der vierte Satz war symptomati­sch für unser Spiel, in dem wir immer mehr schwächelt­en. Dem VfB gelangen in entscheide­nden Phasen wichtige Punkte“, betonte UnitedTrai­ner Stelio DeRocco. Mittendrin waren Malescha und Außenangre­ifer Thilo Späth-Westerholt. Der Libero wuchs als Außenangre­ifer über sich hinaus blockte und punkete (elfmal, drei Blocks) nach Belieben.

Häfler bleiben dran

David Sossenheim­er und Daniel Malescha machten den Satz zu – 25:18 für den VfB, Tiebreak. Der fünfte Durchgang geht nur bis 15 und ist normalerwe­ise ein Lotteriesp­iel. Und wieder hatten die United Volleys den besseren Start. Doch diesmal ließ der VfB nicht locker, spielte intelligen­t weiter und hatte durch eine stabile Annahme seine Angreifer wieder im Spiel.

Mittelbloc­ker Andreas Takvam machte das 8:6 und ab diesem Moment gab der VfB seine Führung nicht wieder her. „Die Mannschaft hat Großartige­s geleistet“, sagte VfBTrainer Vital Heynen, der vor lauter Freude eher wortkarg blieb. „Wir haben zwei Sätze lang gebraucht, bis wir uns gefunden haben. Der Sieg gehört der ganzen Mannschaft, die immer an sich geglaubt hat. Ich war ein Teil davon“, meinte Malescha. Aber ein ganz wichtiger.

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FOTO: GÜNTER KRAM Daniel Malescha zeigt ein starke Leistung und ist am Ende der Mann des Spiels. Zuspieler Jakub Janouch freut sich mit ihm. Im Hintergrun­d: Markus Steuerwald (links) und David Sossenheim­er.

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