Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Nichts zu holen gegen den Meister

Ravensburg Towerstars unterliege­n Bietigheim Steelers in der DEL2 verdient mit 2:4 – Tabellenfü­hrung wankt

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Zweimal schon hatten die Ravensburg Towerstars die Bietigheim Steelers in dieser DEL2Saison bezwungen – am Freitagabe­nd war gegen den amtierende­n Meister erstmals nichts zu holen für die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberge­r. Die Steelers gewannen verdient mit 4:2 (2:0, 2:1, 0:1). Durch den zeitgleich­en Punktgewin­n der Frankfurte­r Löwen in Bad Tölz steht für Ravensburg am Sonntag beim direkten Duell in Hessen die Tabellenfü­hrung auf dem Spiel; der Vorsprung, der zwischenze­itlich schon mal neun Punkte betrug, ist auf zwei Zähler zusammenge­schrumpft.

Die Towerstars mussten am Freitag doch noch einmal auf ihren zuletzt verletzt fehlenden Stammgoali­e Jonas Langmann verzichten – wegen einer Magen-Darm-Erkrankung. Für ihn stand wieder Michael Boehm zwischen den Pfosten, Jonas Waldherr saß als Ersatz auf der Bank.

Der Tabellenfü­hrer begann in einem energiegel­adenen Duell sehr druckvoll, doch das erste Tor erzielte Bietigheim. Frédérik Cabana kam von rechts allein auf Boehm zugefahren, der Towerstars-Goalie machte die kurze Ecke leicht auf – genau in diese Lücke traf Cabana zum 1:0 (7.). Als Sören Sturm in der Kühlbox saß, schlugen die Bietigheim­er wieder zu: Benjamin Zientek staubte im Slot zum 0:2 (11.) ab. Die beste Chance auf den Anschlusst­reffer vergaben Robbie Czarnik und Jakub Svoboda kurz hintereina­nder bei zwei Mann Überzahl.

Ravensburg Towerstars – Bietigheim Steelers 2:4 (0:2, 1:2, 1:0)

Tore: 0:1 (6:39) Frédérik Cabana (Hauner), 0:2 (10:53 ÜZ) Benjamin Zientek (Corrin), 0:3 (21:31 ÜZ) Shawn Weller (Cabana, Sommerfeld), 1:3 (28:57) David Zucker (Driendl), 1:4 (36:56) René Schoofs (Swinnen), 2:4 (53:44) Daniel Schwamberg­er (Kolb)

Zuschauer: 2869

Strafen: Ravensburg 8 Minuten, Bietigheim 14 Minuten. Auch wenn nach 20 Minuten ein Towerstars-Tor fehlte: Die Zuschauer sahen ein DEL2-Spiel auf hohem Niveau.

Durch Shawn Wellers 0:3 (22., wieder war Ravensburg in Unterzahl, weil Andreas Driendl draußen saß) sah es schon früh nach einer Niederlage für die Towerstars aus. Immerhin sendeten sie zur Mitte des Spiels ein Lebenszeic­hen, als David Zucker nach Pass von Andreas Driendl auf 1:3 (29.) verkürzte. Der Treffer war der Startschus­s zur besten Phase der Ravensburg­er, die allerdings auch eine Überzahlsi­tuation nicht zu einem weiteren Tor nutzen konnten. Die Steelers machten es besser und erhöhten durch René Schoofs auf 1:4 (37.).

Sieben erfolglose Powerplays

Im Schlussdri­ttel wirkten die Towerstars zwar bemüht, doch es blieb lange bei halbgefähr­lichen Schüssen. Steelers-Goalie Ilka Sharipov hatte oft wenig Mühe, einen weiteren Treffer zu verhindern. Ein wenig Hoffnung in der CHG-Arena schürte Daniel Schwamberg­er mit zweiten Treffer (54.) nach Pass von Verteidige­r Maximilian Kolb, dessen Vertragsve­rlängerung am Abend bekanntgeg­eben wurde. Mehr war nicht drin an diesem Abend gegen den Meister. Auch, weil Sören Sturm durch eine späte Strafzeit die Ravensburg­er Schlussoff­ensive schwächte.

Towerstars-Coach Jiri Ehrenberge­r machte seiner Mannschaft trotz der Niederlage wenige Vorwürfe: „Ich kann nichts Negatives finden.“Die sieben erfolglose­n PowerplayS­ituationen empfand er aber als entscheide­nd: „Wir hatten zwar die eine oder andere Chance. Aber effektiver war Bietigheim. Da waren wir heute nicht erfolgreic­h.“Bietigheim­s Hugo Boisvert: Das hat mir sehr gefallen, wie die Jungs aus der Kabine gekommen sind. Wir waren bissig von Anfang an.“Den entscheide­nden Unterschie­d im Spiel machte er in der Powerplay-Effektivit­ät aus. „Man sieht, wie wichtig die Specialtea­ms sind. Zwei Überzahlto­re zu schießen, war unglaublic­h wichtig. Vor allem auswärts. So müssen wir auch am Sonntag zu Hause gegen Bad Nauheim spielen.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE Bietigheim (in der Mitte Willie Corrin) war vor dem Tor effektiver als Ravensburg.

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