Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Möwen(lied)leid

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Am Samstag lies i, mir war’s neu, in de „Schwäbisch­e“auf Seite 3, dass es kaum meh Möwe gebe dei. Weil de Bodesee so sauber sei, dät es kaum Schneck- und Alge gebe, von dene wo die Möwe lebe. Unter Umständ au aus Umweltgrün­d me die Vögel kaum no findt.

A Gedicht han i so gern; es isch von dem Herrn Morgenster­n: Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen.

Sie tragen einen weißen Flaus und sind mit Schrot zu schießen. Doch Morgenster­n schießt sie it tot. Er füttert sie mit Roggenbrot. Auf Booten, hölzern, au aus Eise, sie dann landet und drauf sch…lafe Auf hoher See, sowie im Hafe.

Doch, weil me kaum meh Möwe sieht, klingt trauerig dies Möwenlied. Bald wird koi oinz‘ge meh me sichte. Und au koi Sau meh drüber dichte. Au ois isch fescht un ganz gewiss: Nirgends meh en Möwensch….rei. Dann kehrt am See dunt Ruhe ei.

Doch fehlet dann it Vögel nur. Es fehlt en Teil der Dichtkultu­r. Drum sott me, dät i gern erlebe, die Möwe zum Weltnature­rbe erhebe.

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