Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bei schönem Wetter kann jeder
32 Zünfte und Narrengruppen bilden bunten Auftakt zur Straßenfasnet
MARIABRUNN
- „Schussenhex – Hexenschuss“! Närrisch, stimmungsvoll und bunt haben am Sonntagnachmittag trotz des nasskühlen Wetters doch einige Zuschauer den beliebten Kinderumzug in Mariabrunn erlebt. 32 Zünfte und Gruppen mit rund 350 Teilnehmern bildeten vor nicht ganz so vielen Schaulustigen den närrischen Reigen von der Ziegelhausstraße bis hin zur Sporthalle und den Platz der Neuen Mitte.
„Bei schönem Wetter kann jeder“, lachte Cowboy-Narr Karl Schön aus dem Argental und wartete mit dampfender Glühwein-Tasse auf den Beginn des beliebten Kinderumzugs der Narrenzunft Schussenhexe. Nur wenige fanden aufgrund der kühlen Temperaturen und des frischen Windes den Weg nach Mariabrunn, wenngleich es pünktlich um 14 Uhr aufhörte zu regnen und die zum Teil fantasievoll verkleideten kleinen Prinzessinnen, gruseligen Jungvampire, stolzen Rittersleut und lustig dreinschauende Clowns ihre Freude hatten. Schließlich galt es für die Kleinsten, den Narrenruf der Zünfte und Gruppen lauthals hinauszuschreien, um im Anschluss Regenschirme, Taschen und Tüten mit den Gutsle der Narren zu füllen. Und so ließ es sich auch die illustre Narrenschar nicht nehmen, den ein oder anderen Scherz samt neckischer Überraschung an den Zuschauer zu bringen.
Der schaurig dreinblickende Esch-Dämon aus Lindau wuschelte den Damen durchs gerichtete Haar, die geheimnisvolle Moorhexe aus Schnetzenhausen neckte nicht weniger mit Grimassen, während das freundliche Meckenbeurer Hangenweible den Umzug mit seinem herzigen Lachen zierte und die zahlreichen Schalmeien und Musikkapellen den Schaulustigen passend zum Wetter ordentlich einheizten.
„Das Wetter ist grauselig“
„Es ist kalt und nass, aber wir lassen uns diesen traditionellen Umzug schon allein der Kinder wegen nicht vermiesen“, meinte Zuschauerin Anja Müller-Rensch, bevor sie nach rund einer Stunde gemeinsam mit ihren Freunden Tom, Gerd und Hilde zum Platz der Neuen Mitte zog, um sich im beheizten Zelt bei Glühwein, Grillwurst und Pommes aufzuwärmen. Am Ende trotzten sie alle dem Regen.