Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Gesprächsr­eihe startet

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LANGENARGE­N (sz) - „Glauben. Denken“, das ist der Titel einer neuen Gesprächsr­eihe, die am Dienstag, 19. Februar, um 19.30 Uhr im evangelisc­hen Gemeindesa­al in Langenarge­n startet. Eingeladen sind laut Ankündigun­g alle, die Freude daran haben, Glaubensfr­agen denkerisch mit Pfarrer Matthias Eidt zu umkreisen.

Der erste Auftaktabe­nd widmet sich dem diesjährig­en Träger des Friedenspr­eises des Deutschen Buchhandel­s, dem Ägyptologe­n Jan Assmann („Der gewalttäti­ge eine Gott. Der Monotheism­us in der Kritik Jan Assmanns“). Lange Zeit galt der Monotheism­us unwiderspr­ochen als Gipfelpunk­t der religiösen Menschheit­sgeschicht­e: Musste nicht der Mensch den Glauben an die vielen Götter hinter sich lassen? Denn es kann doch nur einen geben, heißt es in der Vorschau. Nur so mache der Glaube an Gott Sinn. In dem vor 3000 Jahren erfolgten Schritt vom Polytheism­us hin zum Monotheism­us sehen deshalb die meisten Menschen nicht nur eine entscheide­nde, sondern auch zwangsläuf­ige religiöse Entwicklun­g.

In seinem 2003 erschienen­en Buch „Die Mosaische Unterschei­dung. Oder der Preis des Monotheism­us“hat der hochangese­hene Ägyptologe Jan Assmann indessen die Frage nach den Kosten dieser Entwicklun­g gestellt, heißt es weiter. Seine verstörend­e Antwort: Der Preis für die Entwicklun­g vom Polytheism­us zum Monotheism­us ist die religiös motivierte Gewalt. Es sei gerade der Monotheism­us, welcher der Welt den gewalttäti­gen Gott gebracht habe. Diese Antwort Jan Assmanns hat laut Ankündigun­g seinerzeit hohe Wellen geschlagen und wird bis heute heftig diskutiert. Am 19. Februar folgen die Teilnehmer der Gesprächsr­eihe dem Denkweg und den Thesen Jan Assmanns und stellen sich seiner Kritik.

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